Altra Geschäftsbericht 2021

Kletus Rohner und Eric Surber bei der Auftragsübergabe

Inhaltsverzeichnis

  1. Jahresbericht Jeanette Storrer, Präsidentin des Stiftungsrates
  2. Jahresbericht Alain Thomann, Geschäftsführer
  3. Im Altersheim zu wohnen, war nicht das Richtige
  4. Ich sehe mein Leben unterteilt in zwei Leben – eines vor und eines nach dem Vorfall
  5. Vielfältigkeit in der Computerstunde von Monika Forter
  6. Digitale Anweisung in der agogischen Arbeit
  7. Jahresrechnung 2021 – Zahlen und Fakten

Ausbildung von Jugendlichen in der altra – zukünftige Strategie und Finanzierung


Ausbildung von Jugendlichen in der altra – zukünftige Strategie und Finanzierung


Schon bei Gründung der «Eingliederungsstätte Schaffhausen» Anfang der 60er Jahre bildete die Ausbildung von Jugendlichen mit einer Beeinträchtigung ein Hauptstandbein der neu geschaffenen Institution.


Das ist bis heute so geblieben, die Ausbildung von Jugendlichen ist nach wie vor ein Herzstück der altra, und so soll es in Zukunft auch bleiben. Ebenso liegt der altra daran, das sehr breit gefächerte Angebot (im Pharma-, Elektro-, Schreinerei-, Betriebsunterhalts-, Floristik-, Garten- und Landschafts-, Hauswirtschafts-, kaufmännischen, logistischen, landwirtschaftlichen und mechanischen Bereich) aufrechterhalten zu können.


Tatsache ist jedoch, dass sich die Finanzierung der Ausbildung über die letzten Jahre trotz diverser Massnahmen, dem entgegenzuwirken, zum «Sorgenkind» entwickelt hat, welches, falls die in diesem Bereich entstehenden Defizite einfach «weiterlaufen», nicht nur die laufenden Rechnungen, sondern auch das Stiftungskapital der altra negativ beeinflussen würde.


Da sich die kantonalen Unterschiede zwischen verschiedenen Institutionen bezüglich der Ausbildungsangebote und deren Finanzierung als zu gross erweisen, um eine gemeinsame Lösung zu finden, hat die altra, neben internen Anpassungen wie einem Ausbau des Job Coachings und der näheren Anbindung der Ausbildung an die geschützte Werkstatt, weitere Schritte mit der Finanzierungsseite (SVA und Kanton) ins Auge gefasst.


Insgesamt wird dies zu einer deutlichen Entspannung führen, welche es der altra ermöglichen soll, ihr in der Region einzigartiges, breit gefächertes Ausbildungsangebot aufrechterhalten zu können und für die Jugendlichen, welche darauf angewiesen sind, attraktiv zu bleiben.

«Die Finanzierung der Ausbildung hat sich in den letzten Jahren zum ‹Sorgenkind› entwickelt.»

Jeanette Storrer, Präsidentin des Stiftungsrats

Portrait von Jeannette Storrer

Jeanette Storrer, Präsidentin des Stiftungsrats

Zwei Mitarbeitende aus dem Bereich Lebensmittel befüllen Dosen mit Trockenfrüchten. Ein Mitarbeitender streckt den Daumen in die Höhe, beide lächeln in die Kamera.

Nicole Derungs bei Arbeiten an der Abrichthobelmaschine

Jahresbericht Alain Thomann, Geschäftsführer


Ein eindrucksvolles Jahr liegt hinter uns


Neben dem Tagesgeschäft forderte uns die Pandemiesituation auch 2021 zusätzlich. Es ist uns gelungen, das vergangene Jahr ohne schwerwiegende coronabedingte Folgen erfolgreich zu meistern. Dafür sind wir sehr dankbar. Zudem konnten wir als Unternehmung viele wichtige Schritte in Richtung erfolgreiche Zukunft umsetzen. An dem Erreichten dürfen wir uns freuen.


Im Zusammenhang mit unserer Strategie konnten wir das Pilotprojekt «Tagesstruktur ohne Lohn» (TSoL) in ein fixes Angebot der altra schaffhausen überführen. Auf Grund der regen Nachfrage mussten wir uns schneller als erwartet Überlegungen zu den Raumverhältnissen machen. Zum Start domizilierte das Angebot in Räumlichkeiten der Wohnliegenschaft an der Neustadt. Auf Grund der grossen Nachfrage mussten grössere und besser geeignete Räume gefunden werden. Mit der Anmietung der Liegenschaft Blankenstein wurde ein idealer Standort gefunden. Zudem konnten wir die Zusammenführung der Angebote des Hilfsvereins für psychisch kranke Menschen mit der TSoL erfolgreich umsetzen. Mehr dazu erfahren Sie im Sommer 2022, in welchem wir einen Tag der offenen Tür in der Villa Blankenstein planen.


Der «Bündner Standard» ist ein Instrument zum Umgang mit grenzverletzendem Verhalten in Institutionen. Dabei kommt es regelmässig zu pädagogisch anspruchsvollen Situationen. 2021 hat das gesamte Personal der altra einen «eigenen» Bündner Standard erarbeitet, der alle bei der Zuordnung unterstützt, was in unseren normalen agogischen Arbeitstag gehört und was genauer und mit vertiefter Expertise bearbeitet werden muss. Ein wichtiger Schritt in Sachen Reflexion und Weiterentwicklung unserer täglichen Arbeit.


In bester Erinnerung bleibt uns auch die Lehrabschlussfeier unserer elf Lehrabgänger*innen. Alle können nun mit ihrer erfolgreichen Berufsausbildung in ihr Berufsleben starten. Die Rathauslaube bot einmal mehr den würdigen Rahmen für diesen Anlass.


Auf dem Areal unseres Bio-Bauernhofs Löwenstein wurde im Berichtsjahr fleissig gebaut. So konnte im Herbst mit grosser Freude der tiergerechte Laufhof und die darunter verbaute Jauchegrube in Betrieb genommen werden. Das Projekt konnte dank hervorragender Zusammenarbeit mit dem Verpächter Hochbauamt des Kantons Schaffhausen realisiert werden.


In altbewährter Tradition wurde das Jahr mit dem altra-Spiel im Stadttheater würdevoll beendet. Auf Grund der Covid-Rahmenbedingungen konnten nur wenige Zuschauer*innen vor Ort die Vorführung geniessen. Dafür wurde zusätzlich ein Livestream über das Schaffhauser Fernsehen ausgestrahlt und die Aufführung konnte so auf zahlreichen Bildschirmen live oder in der Wiederholung mitverfolgt werden.


Mein Dank und meine höchste Wertschätzung gilt der gesamten Belegschaft, welche die erfolgreiche Arbeit im Jahr 2021 möglich gemacht hat.

«Wir hatten elf Lehrabgänger*innen, die mit ihrer erfolgreichen Berufsausbildung ins Berufsleben starten.»

Alain Thomann, Geschäftsführer

Portrait von Alain Thomann

Alain Thomann, Geschäftsführer

Perspektivenwechsel


Jeder von uns hat seine eigene Geschichte. Wir durften in das Leben von zwei Personen eintauchen, bei welchen sich durch ein Einzelereignis fast alles veränderte.


Vielen Dank für so viel Offenheit, wir sind zutiefst beeindruckt!

Martin Huber, Bewohner Buchthalen

Martin Huber, Bewohner Buchthalen

Jahresbericht Sven Stückmann, Leiter Marketing, Verkauf & Kommunikation


Im Altersheim zu wohnen, war nicht das Richtige


Rund 60 Personen finden in der altra ihr Zuhause. Einer von ihnen ist Martin Huber. Wir haben ihn getroffen, um mehr über sein Leben zu erfahren.


Herr Huber, was möchten Sie uns über Ihr Leben berichten?

Ich habe eine Bürolehre bei einer Bank in Zürich absolviert und sehr schnell gemerkt, dass die reine Bürotätigkeit nichts ist, was ich länger machen möchte. Rasch habe ich mich für den Verkauf im Detailhandel interessiert und so dann nach einem kurzen Abstecher zu Coop in der Migros gearbeitet.


Zu der Zeit hatte ich grosse Gewichtsprobleme.


Wie müssen wir uns das vorstellen?

Ich hatte damals (2011) ein Gewicht von 216 kg und mir zu lange alles schöngeredet. Erst ein ernstes Gespräch mit meinem Arzt hat mir die Augen geöffnet. Er hat mir gesagt, dass ich, wenn ich so weitermache, nicht mehr lange leben werde. Das ist mir eingefahren.

Was hat das bei Ihnen ausgelöst?

Den Wunsch nach Veränderung. So bekam ich 2012 ein Magenband und kam runter auf 150 kg. Ein Jahr später wurde dann ein Magenbypass gemacht und dank dieser beiden Eingriffe kann ich seit längerer Zeit mein Gewicht bei 80 bis 82 kg halten. Eine drittel bis maximal eine halbe Portion Essen, mehr konnte ich fortan nicht mehr zu mir nehmen. Ja, und dann kam das Jahr 2018, das mein Leben ziemlich verändert hat.


Wieso? Was geschah 2018?

Ich hatte zu Hause einen Unfall. Ich bin auf den feuchten Steinplatten im eigenen Garten ausgerutscht. Das Resultat war eine gebrochene Hüfte. Es folgten neun Monate im Spital, leider mit Komplikationen (Entzündung). Abschliessend einen Monat Reha. Danach wurde ein Platz für mich in einem Alters- und Pflegeheim organisiert. Dort waren zwei bis drei jüngere Personen wohnhaft, alle anderen waren (teilweise deutlich) älter als ich.


Wie konnten Sie Ihre heutige Mobilität zurückgewinnen?

Nach der Reha hatte ich für eine längere Zeit dreimal pro Woche Fitnessunterricht, um wieder Kraft aufzubauen. Zudem wurde ich zweimal pro Woche von einem Physiotherapeuten für Übungen und Treppenlaufen im Pflegeheim besucht. Heute kann ich wieder gut laufen und alles funktioniert wieder gut.


Wie ging es dann weiter?

Ein ehemaliger Nachbar von mir war sehr aufmerksam und hatte festgestellt, dass mein Briefkasten überquoll. Er hat mich dann im Spital besucht und für mich die KESB organisiert. Daraufhin wurde ein Beistand für mich organisiert. Der damals für mich zuständige Pflegedienstleister hatte den Eindruck, dass ich zu jung wäre für die aktuelle Wohnform.


Aus Ihrer Sicht: Wieso kam er zu dieser Einschätzung?

Weil in Sachen Freizeit- und Beschäftigungsprogramm relativ wenig bis nichts geboten wurde. So kam es zu der Idee, dass ich mir den Arbeits- und Wohnbereich der altra angucken könnte.

Das habe ich dann getan und mich für ein Probewohnen bei der altra an der Nordstrasse angemeldet. Dort hat es mir gefallen und ich habe rasch gemerkt, dass es mir guttut. Also bin ich dorthin umgezogen und habe dort für rund neun Monate gelebt.


Was hat dieser Umzug bewirkt?

Ich konnte mich körperlich stabilisieren und entwickeln. Nach rund neun Monaten wurde mir eine zusätzliche Option angeboten: der Wohnbereich der altra in Buchthalen. Ich habe die Chance gepackt und rückblickend kann ich sagen, dass auch dies die richtige Entscheidung war. Ich kann nun noch selbstständiger und freier unterwegs sein.


Ab wann konnten Sie zurück in den Arbeitsprozess?

Gestartet bin ich 2020 mit drei halben Tagen Arbeit bei der altra in Neuhausen im Bereich Industriemontage. Ich wollte dann auf vier ganze Tage pro Woche erhöhen, wurde aber durch die Pandemie und die Rahmenbedingungen ausgebremst. Die Pensumerhöhung konnte ich somit erst Ende Juni 2020 vornehmen.


Wie geht es Ihnen aktuell?

Ich war gerade für eineinhalb Monate krankgeschrieben, verbunden mit einem Eingriff im Spital. Dies hatte jedoch nichts mit meiner ursprünglichen Verletzung zu tun. Insgesamt bin ich mit meiner eigenen Entwicklung sehr zufrieden. Ich habe meine Stabilität wiedererlangt und kann zufrieden meiner Pensionierung in drei Monaten entgegenblicken. Ich bleibe in Buchthalen zu Hause, mir gefällt es und das Zusammenleben mit meinem WG-Partner ist echt gut.


Was für Freizeitaktivitäten unternehmen Sie am liebsten?

Ich reise leidenschaftlich gerne. Am liebsten mit dem Flugzeug in europäische Städte. Es gibt nicht viele Städte in Europa, die ich noch nicht gesehen habe. Meine absolute Lieblingsstadt ist London. Das war auch die Destination, die ich erstmals mit 17 und anschliessend einige weitere Male bereist habe.


Wie hat es die altra geschafft, dass Sie sich in Ihrem Zuhause und bei der Arbeit so wohl fühlen?

Es ist ein Miteinander, ich empfinde die Atmosphäre im Wohn- und Arbeitsbereich als sehr gut. Bei der Arbeit gibt es immer wieder neue Aufgaben zu erledigen und es gibt eine enorme Vielfalt an unterschiedlichsten Tätigkeiten.


Interview geführt von Sven Stückmann, Leiter Marketing, Verkauf & Kommunikation


Bild von London in der Abenddämmerung vor einem Fluss.

Traumdestination London: Der Blick auf die Londoner Themse bei Sonnenuntergang

Nicole Balzli, unsere Empfangsfachfrau an der Mühlenstrasse.

Nicole Balzli, unsere Empfangsfachfrau an der Mühlenstrasse

Jahresbericht Sonja Anderegg, Leiterin Fachbereich Integration, Wohnen & Beschäftigungsstätte


«Ich sehe mein Leben unterteilt in zwei Leben – eines vor und eines nach dem Vorfall.»


Wir treffen Frau M. an einem sonnigen Dienstagvormittag. Ihr ist die leichte Anspannung anzumerken. Sie steht nicht gerne im Mittelpunkt und möchte nicht, dass wir ihren Namen und ihr Foto veröffentlichen. Ich wusste vor diesem Gespräch nicht viel über sie. Das sollte sich während unserer Unterhaltung ändern.


M. hat diverse Weiterbildungen hinter sich

M. hat diverse Weiterbildungen hinter sich

Zu Beginn erfahre ich, dass sie von sich immer von zwei Leben redet. Ein Leben vor und ein Leben nach dem Vorfall, der sie und ihre Existenz komplett verändert hat. «Ich habe die Matur mit Schwerpunkt Fremdsprachen abgeschlossen, anschliessend Biologie studiert und ebenfalls mit Diplom abgeschlossen. Insgesamt habe ich rund 13 Jahre in Basel gelebt und im Pharmabereich gearbeitet», so M. Die stereotype Arbeit im Büro macht sie jedoch nicht glücklich. Nicht überraschend, wenn man ihr zuhört, denn ihr ursprünglicher Studienwunsch war das Fachgebiet der Meeresbiologie. Das Meer wirkte schon immer wie ein Magnet auf sie. Erschwerte Einstiegsmöglichkeiten und deutliche Zeitverluste, die sie hätte in Kauf nehmen müssen, haben dies jedoch verhindert. So hat sie ihre Ausbildungswünsche immer und immer wieder verschoben. Was von der Schweiz aus ging, wie zum Beispiel Vorlesungen und Exkursionen, saugte M. auf wie ein Schwamm.


Es folgen fünf Monate Feldforschung in Kanada und der erfolgreiche Abschluss mit ihrer Diplomarbeit im Bereich Meeresbiologie. «Ein Erlebnis, das ich nie mehr vergesse: die Polarlichter am «Ich sehe mein Leben unterteilt in zwei Leben – eines vor und eines nach dem Vorfall.» Wir treffen Frau M. an einem sonnigen Dienstagvormittag. Ihr ist die leichte Anspannung anzumerken. Sie steht nicht gerne im Mittelpunkt und möchte nicht, dass wir ihren Namen und ihr Foto veröffentlichen. Ich wusste vor diesem Gespräch nicht viel über sie. Das sollte sich während unserer Unterhaltung ändern.St.-Lorenz-Strom», so M. Ein Strahlen huscht über ihr Gesicht. Die Zeit in Kanada lässt bei ihr den Gedanken reifen, ein zweijähriges Aufbaustudium in ozeanischer Biologie anzugehen. Ihre Miene wird langsam ernst und nachdenklich. Es folgt eine kurze Pause. Zur Abschlussarbeit gehörten mehrere Feldforschungsaufträge in Afrika. «Auf dem Flug dorthin hatte ich einen Darmverschluss. Zum Glück ist dies auf dem Flug von Kopenhagen nach London passiert.»


Kaum im Flieger, bricht M. zusammen und wird in ein Londoner Spital gebracht. Was sie dort erlebt hat, macht einfach nur fassungslos. «Dort wurde es dramatisch. Das Spital hat mich nicht ernst genommen und mich mit den Worten ‹Stellen Sie sich nicht so an wegen Bauchschmerzen!› abgewiesen.» Mitten in der Nacht kommt M. im Hotel an, ihr Studienkollege begleitete sie. «Von diesem Zeitpunkt an kann ich mich nur noch an wenig bis nichts erinnern.» Sie wurde bewusstlos, es folgte eine erneute Einlieferung in die Notfallstation eines Spitals vor Ort. Die Lage: lebensbedrohlich! Durch eine Notoperation konnte das Leben von M. gerettet werden. Die Konsequenzen der Zeitverzögerung vom ersten Notfallbesuch bis zur Operation waren weitreichend und heftig: Ein grosser Teil des Darms war bereits abgestorben.


Ein stilvoller Jahresabschluss ohne altra-Spiel im Stadttheater? Ja, das ist möglich. Die Veränderungsfähigkeit der altra zauberte der Belegschaft einen eigenen altra-Film auf die Bildschirme, und alle konnten in Kleingruppen einen würdigen und wertschätzenden Jahresausklang geniessen. Abschliessen möchte ich mit einem Zitat des Schweizer Schriftstellers Max Frisch: «Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.»

«Alles war von heute auf morgen so massiv einschränkend.»

«Für mich bedeutete dies von diesem Tag an chronische Darmbeschwerden», so M. Viele Ärzte raten ihr zu Geduld mit der Perspektive, dass es nach einer gewissen Zeit bestimmt wieder besser werde. Doch die Besserung tritt nicht ein, dies hinterlässt deutliche Spuren: «Alles war von heute auf morgen so massiv einschränkend», so M. Wenn sie beschwerdefrei sein möchte, dann darf sie einfach nichts essen. Manchmal reicht schon das Trinken eines Kaffees aus, um massive Beschwerden auszulösen. Sie zieht sich immer mehr zurück, schämt sich für die lauten Darmgeräusche und möchte ihre eigenen vier Wände nicht mehr verlassen. Sie rutscht in eine Depression. Mit viel Einsatz schafft M. es trotzdem, ihr Studium in Dänemark erfolgreich abzuschliessen. Der wissenschaftlichen Karriere wäre nichts mehr im Weg gestanden – wäre. Sie konnte und wollte sich nicht mehr mit dem Thema Meeresbiologie befassen. «Es wurde ein Schalter umgelegt. Es ging nicht mehr, für mich hatte die Meeresbiologie ihre ganze Anziehungskraft verloren.»


M. kam zurück in die Schweiz. Allen Bemühungen zum Trotz wurde sie arbeitslos. Ihr Hausarzt half ihr bei den Anmeldungsformalitäten der Invaliditätsversicherung und unterstützte sie bei der Suche nach Handlungsoptionen. Die Depression wurde schlimmer und es folgte ein dreimonatiger stationärer Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Ein positiver Wendepunkt in ihrem Leben. Der Tagesrhythmus wurde aufgegleist und M. erhielt die notwendige Struktur. Sie fühlte sich langsam besser und stabil, sie kam gedanklich zur Ruhe und der existierende finanzielle Druck wurde ihr durch die Gutsprache einer IV-Rente genommen. «Der Sozialarbeiter der Klinik nahm Kontakt mit der altra auf und es folgte ein praktisch nahtloser Übergang in den Arbeitsbereich der altra», so M.


M. beginnt bei der altra im Bereich Bürodienstleistungen. Nach einer Umstrukturierung im Bereich der Bürotätigkeiten sucht sie eine neue Herausforderung und wechselt intern in den Bereich Arbeitsvorbereitung. Das macht ihr Spass. Doch auch in diesem Bereich kommt es zu Veränderungen, da sich die Wege der altra mit einem Hauptkunden in diesem Bereich trennen. Genau zu diesem Zeitpunkt folgt die nächste Belastungsprobe: Die Invaliditätsversicherung kürzt ihre Rente unter das Mindestniveau, das für eine Anstellung bei der altra benötigt wird. Innert einer Woche verliert sie ihre Stelle. Sie bekommt einen heftigen Dämpfer und nimmt daraufhin Kontakt mit Pro Infirmis auf, die sie dann unterstützt – es kommt zu einer Urteilsrevision der IV. Nach einem sechsmonatigen Unterbruch kommt sie zurück in die altra, merkt aber schnell, dass ihr eine neue Herausforderung mit mehr Abwechslung guttun würde.


Ein stilvoller Jahresabschluss ohne altra-Spiel im Stadttheater? Ja, das ist möglich. Die Veränderungsfähigkeit der altra zauberte der Belegschaft einen eigenen altra-Film auf die Bildschirme, und alle konnten in Kleingruppen einen würdigen und wertschätzenden Jahresausklang geniessen. Abschliessen möchte ich mit einem Zitat des Schweizer Schriftstellers Max Frisch: «Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.»

«Meine kreative Ader lebt wieder auf.»

Ein Arbeitskollege erzählt M. von der ausgeschriebenen Stelle im Marketing. Er ist der Überzeugung, dass das etwas für sie ist. Sie zögert zuerst, bewirbt sich dann aber doch. Kurz vor Beginn der Schnupperwoche bekommt sie fast kalte Füsse. «Ich hätte die Schnupperwoche fast abgesagt, weil es mir zu diesem Zeitpunkt psychisch nicht gut ging. Zu meinem grossen Glück habe ich nicht abgesagt.» Die Schnupperwoche verläuft für beide Seiten äusserst positiv. Das Marketingteam will M. unbedingt – es kommt zur Anstellung per Januar 2021. «Ich habe den Schritt ins Marketing als grosse Chance empfunden», entgegnet M. Sie sagt von sich, dass sie mittlerweile gelassener mit eigenen Problemen umgehen kann, da jeder bei der altra seine eigenen Herausforderungen hat. Im Marketing ist sie nun unter anderem für die Produktion der wöchentlichen Social-Media-Clips zuständig. Filmen, schneiden, bearbeiten, fotografieren – alles Tätigkeiten, die M. liegen und die ihr grosse Freude bereiten. War sie einst an der Grenze zur Untergewichtigkeit, geht es ihr heute deutlich besser. Sie isst mehr und hat dadurch auch mehr Energie. Psychisch ist sie ebenfalls stabiler geworden. Sie ist froh um die geregelte Tagesstruktur. «Ich bin glücklich im Marketing und sauge alles auf. Meine kreative Ader lebt wieder auf», strahlt M. Ihre Ausbildungen zur Onlineredakteurin und im «Bildnerischen Gestalten» helfen ihr bei der Umsetzung ihrer Aufgaben. Aktuell hat sie eine deutlich höhere Antriebskraft erlangt.

«Jeder ist wertvoll, egal wie er ist!»

Ihr grosses Hobby war einst das Reisen. Nach dem Vorfall, der sich 2013 ereignet hat, reist M. «nur» noch in der Schweiz und in Deutschland. In diesen beiden Ländern fühlt sie sich sicher. Ihre medizinische Diagnose wurde mittlerweile korrigiert: posttraumatische Belastungsstörung, nicht mehr Depression. Ein wenig wehmütig entgegnet sie: «Ich habe keine Kontakte mehr aus meinem alten Leben. Ich habe mich so verändert, bin einfach nicht mehr so wie im ‹ersten› Leben. Es fällt mir auch heute noch schwer, neue Kontakte zu knüpfen. Ich habe Angst davor, essen zu gehen, will nicht allen meine Geschichte erzählen. Unbelastet neue Kontakte zu knüpfen und nicht auf meine Krankheit reduziert zu werden, ist eine grosse Herausforderung.» In der altra, so M., habe sie viel dazugelernt. «Jeder ist wertvoll, egal wie er ist!», so ihr markanter Leitsatz.

«Ich möchte selbst wieder aktiver werden und meine eigenen Projekte auf den Boden bringen.»

Und wie sehen ihre Zukunftswünsche aus? «Ich möchte selbst wieder aktiver werden und meine eigenen Projekte auf den Boden bringen, zum Beispiel in Form von Unterstützung beim Websitenaufbau oder als Onlineredakteurin. Das würde mir auch einen Nebenverdienst ermöglichen.» Da sie gerne auf Reisen ist, könne sie sich auch den Aufbau eines eigenen Reiseblogs für Schweizer Destinationen gut vorstellen, um damit eines Tages komplett selbstständig leben zu können. Ein weiterer grosser Herzenswunsch: ein eigener Hund. Denn frische Luft und Bewegung täten ihr gut. Und schliesslich gäbe es mit einem Hund keine Option mehr, nicht rausgehen zu müssen.


Frau M., wir danken Ihnen herzlich für Ihre Offenheit und freuen uns auf den weiteren Weg mit Ihnen! Für die Zukunft wünschen wir Ihnen nur das Beste.


Interview geführt von Sven Stückmann, Leiter Marketing, Verkauf & Kommunikation


Ein Blick in die Zukunft: Morgendlicher Spaziergang mit dem Hund

Nicole Balzli, unsere Empfangsfachfrau an der Mühlenstrasse

Ylenia Pessoa bei der täglichen Arbeit in der Hauswirtschaft

Ylenia Pessoa bei der täglichen Arbeit in der Hauswirtschaft

Vielfältigkeit in der Computerstunde von Monika Forter


Monika Forter bietet als Dozentin seit Januar 2017 eine offene Computerstunde an. Wir haben sie gefragt, wie es zur Anstellung bei der altra kam und wie wir uns eine Lektion bei ihr vorstellen müssen.



Frau Forter, erzählen Sie uns bitte, wie es zu Ihrer Anstellung bei der altra kam?

Ich habe mich bei der altra als Assistenz für den Turnsport beworben. Da die Verantwortlichen bei der altra sehr aufmerksam sind, haben sie bemerkt, dass ich zum Zeitpunkt meiner Bewerbung gerade einen mehrmonatigen PC-Anwenderkurs bei compucollege absolviert hatte. Und so haben sie mich beim Vorstellungsgespräch gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, nebst der Anstellung als Assistenz für den Turnsport zusätzlich die offene PC-Stunde zu leiten. Ich habe spontan zugesagt.


Wie viel Erfahrung hatten Sie im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung vor Ihrem Stellenantritt bei der altra?

Ich habe früher eine Jugi-Gruppe geleitet, in der ich immer wieder Kontakt mit Kindern und Jugendlichen hatte, die motorische oder kognitive Herausforderungen mitbrachten. Zudem habe ich bei J+S einen Kurs besucht, bei dem es um Sport und Beeinträchtigungen ging. Da habe ich Begeisterung entwickelt, Menschen mit Beeinträchtigungen Sport und Sportarten näherzubringen. Ausserdem hat unser Sohn eine Autismus-Spektrum-Störung. Ich habe einen natürlichen Zugang zu Menschen, egal ob sie eine Beeinträchtigung haben oder nicht.


Mit welcher Regelmässigkeit und in welchem Umfang findet die offene PC-Stunde statt?

Unser Angebot findet wöchentlich statt. Es sind jeweils zwei Lektionen à je 50 Minuten. An einer Lektion können maximal vier Personen teilnehmen, da wir an der Schule vier PC-Arbeitsplätze zur Verfügung haben.

Wie bereiten Sie sich auf die Lektionen vor? Welche Themen beinhalten sie?

Es ist nicht möglich und auch wenig sinnvoll, sich speziell auf die Lektionen vorzubereiten. Jede Person hat einen anderen Wissensstand, die Vorkenntnisse sind sehr individuell. Das Spektrum der Themen geht vom Erstellen von Menüplänen und Gestalten von Aushängen über die Wohnungssuche im Internet bis hin zu den klassischen Themen: dem Üben des Zehnfingersystems, dem Erstellen von PowerPoint-Präsentationen und dem Anwenden von Excel. Die Lektionen sind so individuell wie die Menschen, die an den Lektionen teilnehmen. Einzelne arbeiten an einem grösseren Projekt weitestgehend selbstständig, andere hingegen benötigen mehr Unterstützung und Input.


Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen Ihrer Tätigkeit?

Herauszufinden, welche Ideen sich in den Köpfen der Teilnehmenden tummeln. Durch das Ausprobieren verschiedener Aufgaben und Techniken finden wir gemeinsam heraus, welche Themen angegangen werden möchten und wer wo steht.


Was für Hilfsmittel setzen Sie bei der Wissensvermittlung ein?

Wir suchen gemeinsam nach Lösungsansätzen. Manchmal mit Hilfe von Google oder wir werfen einen Blick in unseren Arbeitsordner, der immer griffbereit ist. Dieser bietet umfassende Unterstützung in Form von Formeln und Anwendungshinweisen für die gängigen Office-Anwendungen. Für das Üben des Zehnfingersystems nutzen wir eine spezielle Software.


Über welche Erfahrungen in diesen fünf Jahren haben Sie sich besonders gefreut?

Als besonders wertvoll empfinde ich Rückmeldungen durch persönliches Feedback in Form von Aussagen, Gestik und Mimik von Kursteilnehmenden, wenn sie eine Herausforderung selbstständig meistern konnten. Die spürbare Freude über selbst erzielte Resultate ist unbezahlbar. Ich darf die Weiterentwicklung von Menschen im Umgang mit dem Computer mitgestalten und unterstützen. Das gibt mir sehr viel. Zudem bin ich beeindruckt, wie offen altra als Arbeitgeber*in für Neues ist. Der Weitblick und die gelebte Wertschätzung finde ich echt genial. Der Fokus liegt immer auf den Ressourcen und auf dem Positiven. Für mich sind dies ideale Rahmenbedingungen, um sich weiterzuentwickeln und den Kurs fortschrittlich zu gestalten.


Statements von Kursteilnehmenden

«Ich habe viel in Sachen Dokumentgestaltung und bei der Erstellung meines Lebenslaufs gelernt. Aktuell schaffe ich mir eine eigene Ordnerstruktur, um Fotos abzulegen.» (Samira, seit Herbst Teilnehmerin der offenen PC-Stunde).


«Die Gestaltung von speziellen Dokumenten wie zum Beispiel Einladungen, das Erstellen von Präsentationen – ich bin sehr froh um die Unterstützung am PC. Ich konnte schon einiges lernen und anschliessend selber umsetzen.» (Heike, seit zwei Jahren regelmässig in der PC-Stunde anzutreffen).


Interview geführt von Sven Stückmann, Leiter Marketing, Verkauf & Kommunikation

Monika Forter und Samira Mathys in der offenen PC-Stunde

Monika Forter und Samira Mathys in der offenen PC-Stunde

Digitalisierung in der agogischen Arbeit


Tanja Holzer arbeitet seit März 2017 bei der altra als Gruppenleiterin im Bereich Lebensmittel. Seit August 2020 befindet sie sich in der zweijährigen Ausbildung zur Arbeitsagogin. Sie hat in den vergangenen zwölf Monaten elektronische Arbeitsanweisungen im Kontext ihres agogischen Arbeitsalltags initialisiert.


Tanja, wie ist es zu der Idee gekommen, Arbeitsanweisungen zu digitalisieren?

Die Idee der Kombination von Digitalisierung und Agogik hatte ich bereits vor meiner Ausbildung zur Arbeitsagogin. Mir ist es wichtig, dass wir als Institution nicht als verstaubt und konservativ wahrgenommen werden. Wir sind mehr als eine Behindertenwerkstatt. Projektarbeiten gehören zur Ausbildung dazu und ich wollte ein Thema in Angriff nehmen, das mir als Gruppenleiterin, meinem Team und altra etwas bringt. Also keine Projektarbeit, die bloss auf Papier existiert, sondern ein Thema, das im Arbeitsalltag umsetzbar ist. Mein Ziel ist es, Hürden abzubauen und unser Unternehmen modern zu halten.


Wie haben deine Vorgesetzten auf deine Idee reagiert?

Die Reaktionen waren sehr positiv und ich habe alle involvierten Personen als absolut offen für die mögliche Umsetzung erlebt. Die materielle Investition ist rasch und grosszügig unterstützt worden. Doch es war ja nicht nur das Tablet, das zur Umsetzung der Idee benötigt wurde.


Was für weitere Ressourcen wurden benötigt?

Für die Umsetzung von digitalen Arbeitsanweisungen ist vor allem ausreichend Zeit notwendig. So etwas setzt man in einem Team nicht von heute auf morgen um. Diese Zeit wurde uns als Team gegeben, was wir sehr geschätzt haben.


Welche Benefits hast du dir für dein Team gewünscht?

Besonders ausgeprägt war der Wunsch, die Selbstständigkeit des Teams zu fördern. Eine Lernplattform, bei der jeder einzelne Arbeitsschritt immer wieder angeschaut werden kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Themen besser lernbar sind, wenn Ohren und Augen angesprochen werden, Bilder den gesprochenen Text unterstützen und Untertitel das Ganze perfekt abrunden. Ich wollte mit diesem Projekt dazu beitragen, dass unsere Teammitglieder digitale Herausforderungen besser meistern können.


Wie sahen die Arbeitsanweisungen vor der Digitalisierung aus?

Wir haben schriftliche Arbeitsanweisungen erstellt. Kurze Sätze, möglichst für alle verständlich. Dazu einige Fotos, die den jeweiligen Arbeitsschritt bildlich darstellen und den Text bestätigen.


Wie bist du dabei vorgegangen? Hast du dein Team gefragt, wer das Thema angehen möchte?

Ich habe zwei Teammitglieder einzeln angefragt. Beide hatten in ihrem Jahresgespräch geäussert, dass sie gerne neue und speziellere Aufgaben übernehmen möchten.


Welchen Rahmen hast du für die Umsetzung von digitalen Anweisungen vorgegeben?

digitalen Anweisungen vorgegeben? Ich habe die Aufgabe als Projektarbeit an die beiden Mitarbeitenden übergeben. Die geplante Projektdauer betrug drei Monate. Es kamen immer wieder neue Aufgaben dazu.


Wie können wir uns die einzelnen Schritte des Projekts vorstellen?

Zuerst ging es darum, alle Arbeitsschritte und die technischen Möglichkeiten des Tablets kennenzulernen. Zu Beginn wurden Fotos von arbeitenden Händen der Mitarbeitenden gemacht, die im Team Lebensmittel arbeiten. Ziel dieser Vorgehensweise: Lust auf das Medium Tablet wecken. Von Woche zu Woche wurden die Aufgaben schwieriger. Es wurde gefilmt, geschnitten, untertitelt. Nach drei Monaten herausfordernder Arbeit mit vielen Vorbereitungen, Sitzungen und Schulungen sind die Arbeitsanweisungen fertiggestellt worden.


Rückblickend: Welches Hilfsmittel hat dich dabei am besten unterstützt?

Das war das Lernjournal, das wir von Anfang an geführt haben. Wir hatten so die Sicherheit, das Vorgehen bei jedem Arbeitsschritt immer wieder nachschlagen zu können. Auch für neu eintretende Mitarbeitende war dies extrem wertvoll.


Was hat sich durch das Projekt in deinem Team verändert?

Heute ist der Umgang mit dem Tablet völlig entspannt. Digitale Arbeitsanweisungen sind ein wichtiges Hilfsmittel innerhalb des Produktionsprozesses und fester Bestandteil der täglichen Arbeit geworden. Die Kompetenzen der einzelnen Teammitglieder werden ideal eingesetzt. Wenn jemand eine prägnante Stimme hat, nutzt die Person diese als Sprecher*in. Andere können super schneiden, wieder andere Personen sind Profis im Untertiteln von Videos geworden. Und dann gibt es noch Spezialist*innen, welche die Tonspur am richtigen Ort einfügen.


Wie ist es dir und deinem Team gelungen, das Wissen weiterzugeben?

Alle haben ihre Fähigkeiten weitervermittelt, jedoch nur an Personen, die zu dieser Kompetenz mehr wissen und lernen wollten. Jeder kann sich bei den Expert*innen melden und von ihnen lernen. Wir haben den Weg «Kennenlernen – Lernen – Beherrschen – Wissen weitergeben» gewählt.


Welche Key-Learnings nimmst du aus diesem Projekt mit?

Wenn wir Menschen ausprobieren lassen, ihnen Raum und Zeit für Entwicklungen geben, kommen unbekannte Ressourcen zum Vorschein. Viele trauen sich von sich aus nicht, Sachen auszuprobieren. Experimentieren trägt dazu bei, sich besser auf Veränderungen einlassen zu können. Einmal mehr ist mir klar geworden, welch hohen Berufsstolz unsere Mitarbeitenden haben. Die Identifikation mit den produzierten Produkten ist enorm hoch.


Du arbeitest nun seit fünf Jahren bei der altra. Ich spüre dein inneres Feuer. Was ist es, was dich an deiner Arbeit so fasziniert?

Ich habe den Beruf gefunden, den ich gesucht habe. Ich habe mir eine produktive Tätigkeit gewünscht bei der die Menschen im Mittelpunkt stehen und ich abends zufrieden nach Hause komme.


Was findest du besonders bei der altra als Arbeitgeber*in?

Es sind die grossen Freiräume, die mir zur Verfügung stehen. Ich kann jederzeit kreative Ideen einbringen und diese zumeist auch umsetzen. Das finde ich bemerkenswert. Ebenso besonders finde ich die grosse bereichsübergreifende Hilfsbereitschaft. Wenn jemand ein Thema hat, nimmt man sich Zeit. Diese Haltung spüre ich im gesamten Betrieb, angefangen beim Geschäftsführer bis hin zu meinen Vorgesetzten. Ich bin in diesem Betrieb nicht einfach eine Nummer, sondern Tanja.


Und wie empfanden die beiden Teammitglieder die Idee digitaler Arbeitsanweisungen?

«Ich musste erst einmal eine Nacht darüber schlafen», so Jöri Hauser. «Da ich mich für Fotografie und Film interessiere, habe ich zugesagt. Obwohl es eine grosse und neue Aufgabe war.» «Ich fand es interessant, was dahintersteckt, und wollte mehr wissen», so Tabea Pletscher. Am Anfang stand das Experimentieren. Schnell wurde klar, dass mit dem Tablet auch andere Dinge als nur Fotografieren, Filmen und Schneiden möglich sind. «Wir haben zum Beispiel unsere interne Znünibestellung des Teams digital platziert. Das hat unsere beiden Gruppenleiter*innen entlastet und Spass gemacht», so Pletscher und Hauser. Ein anderes Anwendungsbeispiel ist das gemeinsame Anschauen von Fit-Ziit-Clips – täglich investiert das Team Zeit in seine eigene Gesundheit und macht Turnübungen nach, die auf dem Tablet vorgezeigt werden.


Interview geführt von Sven Stückmann, Leiter Marketing, Verkauf & Kommunikation


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Tanja Holzer, Gruppenleiterin Lebensmittel

Tanja Holzer, Gruppenleiterin Lebensmittel

Jöri Hauser und Tabea Pletscher, Mitarbeitende Team Lebensmittel

Jöri Hauser und Tabea Pletscher, Mitarbeitende Team Lebensmittel

Mario Dal Maso bespricht einen Auftrag mit AVOR-Gruppenleiter Florian Güntert

Mario Dal Maso bespricht einen Auftrag mit AVOR-Gruppenleiter Florian Güntert

Jahresrechnung 2021

Zahlen und Fakten


1. Bilanz per 31. Dezember 2021


2. Betriebsrechnung 1.1.–31.12.2021


3. Geldfluss-Rechnung 1.1.–31.12.2021


4. Kapitalspiegel


5. Fondsrechnung


6. Anhang zur Jahresrechnung 2021

6.1 Grundsätze der Rechnungslegung

6.2 Bewertungsgrundsätze

6.3 Weitere Anmerkungen

6.3.1 Anmerkungen zur Betriebsrechnung

6.3.2 Anmerkungen zur Bilanz

6.3.3 Weitere Anmerkungen


7. Bereichsrechnung


8. Bericht der Revisionsstelle


9. Finanzbericht zur Jahresrechnung 2021


10. Leistungsbericht zur Jahresrechnung 2021

10.1 Zweck

10.2 Leitende Organe

10.2.1 Stiftungsrat 2021 bis 2024

10.2.2 Geschäftsleitung

10.2.3 Nahestehende Organisationen

10.3 Statistische Daten

1. Bilanz per 31. Dezember 2021

gemäss Swiss GAAP FER und OR



(in CHF)

Anhang

31.12.2021

31.12.2020

Passiven 19 536 511 20 941 608
Flüssige Mittel 9 5 615 333 4 524 231
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10 1 500 839 1 913 613
Übrige Forderungen 88 591 85 091
Vorräte 1 449 000 1 222 200
Aktive Rechnungsabgrenzungen Betriebsbeiträge 11 619 136 2 345 093
Aktive Rechnungsabgrenzungen 12 224 619 162 694
Umlaufvermögen 9 497 517 10 252 922
Grundstücke 7 / 13 / 20 275 250 275 250
Immobile Sachanlagen 7 / 13 / 20 8 199 589 8 880 562
Immobile Sachanlagen im Bau 7 / 13 0 0
Mobile Sachanlagen 7 / 13 1 564 155 1 532 874
Anlagevermögen 7 / 13 / 20 10 038 994 10 688 686
Aktiven 19 536 511 20 941 608
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16 1 136 415 955 110
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 252 426 400 904
Passive Abgrenzung Baubeiträge 0 66 526
Passive Rechnungsabgrenzungen 14 484 467 605 543
Rückstellungen 6 / 15 0 0
Kurzfristiges Fremdkapital 1 873 308 2 028 082
Darlehensschulden 19 200 000 200 000
Hypotheken 19 7 505 000 8 683 000
Langfristiges Fremdkapital

19

7 705 000 8 883 000
Fremdkapital 9 578 308 10 911 082
Fonds zweckgebunden 519 779 549 163
Schwankungsfonds Sozialamt 1 649 671 1 295 792
Schwankungsfonds IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen 0 –458 900
Fondskapital 5. Fondsrechnung 2 169 450 1 386 055
Fremdkapital inkl. Fondskapital 11 747 758 12 297 138
Organisationskapital
Stiftungsvermögen 7 322 772 7 395 221
Jahresgewinn (+) / Jahresverlust (–) –871 375 –72 449
Gebundenes Kapital für Klienten 1 337 356 1 321 698
Organisationskapital 4. Kapitalspiegel 7 788 753 8 644 470

2. Betriebsrechnung 1.1.–31.12.2021

gemäss Swiss GAAP FER und OR



(in CHF)

Anhang

1.1.–31.12.2021

1.1.–31.12.2020

Jahresergebnis nach Veränderung Organisationskapital 0 0
Ertrag
Erhaltene Zuwendungen 27 19 945 71 657
davon zweckgebundene Investitionen 0 20 000
davon zweckgebunden 1 489 36 500
davon frei 18 456 15 157
Beiträge Kantone 1 9 333 979 9 995 962
Erträge Wohnen 2 2 136 226 1 930 190
Erträge Ausbildung und Integration 3 2 943 516 3 334 380
Erträge aus Dienstleistungen, Handel, Produktion 11 047 136 10 384 230
Erträge übrige Dienstleistungen an Personal/Dritte 4 753 524 746 118
Erträge intern und aus Nebenbetrieben 1 762 554 2 008 539
Mietertrag 49 438 66 952
Ertrag aus Dienstleistungen, Handel und Produktion 18 692 392 18 470 409
Betriebsertrag 28 046 316 28 538 028
Aufwand
Personalaufwand 5 / 17 / 22 –15 522 291 –16 240 198
Sachaufwand 6 / 15 / 25 –11 285 974 –10 571 496
Abschreibungen 7 / 13 / 20 –1 182 697 –1 151 358
Betriebsaufwand –27 990 961 –27 963 052
Betriebsergebnis 55 355 574 977
Finanzertrag 28 1028
Finanzaufwand 8 –127 706 –139 915
Total Finanzerfolg

–127 677 –138 887
Jahresergebnis ohne Fondsergebnis und Transfers –72 323 436 090
Transfers ins Anlagevermögen 13 0 –140 096
Veränderung zweckgebundenes Fondskapital 5. Fondsrechnung –783 395 –463 318
Jahresergebnis vor Veränderung Organisationskapital –855 718 –167 325
Veränderung gebundenes Kapital 4. Kapitalspiegel –15 658 94 875
Zuweisung an Organisationskapital 4. Kapitalspiegel 871 375 72 449

3. Geldfluss-Rechnung 1.1.–31.12.2021

gemäss Swiss GAAP FER und OR



(in CHF)

Anhang

31.12.2021

31.12.2020

Veränderung Flüssige Mittel 1 091 101 –724 452
Jahresgewinn (+) /Jahresverlust (–) vor Fondsergebnis –72 323 436 090
+ Abschreibungen/Wertbeeinträchtigung auf Immobilen Sachanlagen 7 / 13 737 770 740 468
+ Abschreibungen/Wertbeeinträchtigung auf Mobilen Sachanlagen 7 / 13 444 927 410 891
Zunahme (–) / Abnahme (+) Forderungen Debitoren IV Ausbildungsbeiträge 58 677 187 228
Zunahme (–) / Abnahme (+) Forderungen Debitoren Wohnheime 140 827 14 284
Zunahme (–) / Abnahme (+) Forderungen Debitoren allgemein 213 270 –32 690
Zunahme (–) / Abnahme (+) Übrige Forderungen –3 501 7 089
Zunahme (–) / Abnahme (+) Vorräte –226 800 –25 400
Zunahme (–) / Abnahme (+) Aktive Abgrenzung Betriebsbeitrag 1 725 957 –1 576 640
Zunahme (–) / Abnahme (+) Aktive Rechnungsabgrenzung –61 925 146 035
Zunahme (+) / Abnahme (–) Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung 181 305 –358 059
Zunahme (+) / Abnahme (–) Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten –148 478 –234 787
Zunahme (+) / Abnahme (–) Passive Abgrenzung Baubeiträge Kanton –66 526 52 070
Zunahme (+) / Abnahme (–) Rückstellungen 15 0 –194 055
Zunahme (+) / Abnahme (–) Passive Rechnungsabgrenzung –121 076 443 450
Geldfluss aus Betriebstätigkeit 2 802 106 15 972
Investitionen in Immobile Sachanlagen 13 –60 723 –35 589
Investitionen in Mobile Sachanlagen 13 –538 808 –690 538
Desinvestition in Mobile Sachanlagen 13 0 2 772
Geldfluss aus Investitionstätigkeit –599 531 –723 355
Subventionen/Spenden Immobile Sachanlagen 3 926 10 530
Subventionen/Spenden Mobile Sachanlagen 62 600 37 400
Zunahme (+) / Abnahme (–) Hypotheken 19 –1 178 000 –65 000
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit –1 111 474 –17 070
Veränderung Flüssige Mittel Zunahme (+) / Abnahme (–) 1 091 101 –724 452
Liquiditätsnachweis
Bestand Flüssige Mittel am 1.1. 9 4 524 231 5 248 684
Bestand Flüssige Mittel am 31.12. 9 5 615 333 4 524 231

4. Kapitalspiegel

gemäss Swiss GAAP FER und OR



Organisationskapital
(in CHF)
Bestand 31.12.2020 Periodenfremde
Zuweisung
Periodenfremde
Verwendung
Bestand nach
periodenfremder
Veränderung
Zuweisung Interner
Fondstransfer
Verwendung Bestand 31.12.2021 Veränderung zum
Vorjahr
Total Organisationskapital 8 644 470 0 0 8 644 470 90 905 0 –946 623 7 788 753 –855 718
Stiftungsvermögen 7 395 221 0 0 7 395 221 0 0 –72 449 7 322 772 –72 449
Jahresergebnis nach Zuweisung
Schwankungsfonds
–72 449 0 0 –72 449 72 449 0 –871 375 –871 375 –798 926
Gebundenes Kapital für Klienten 1 321 698 0 0 1 321 698 18 456 0 –2 798 1 337 356 15 658

Organisationskapital
(in CHF)
Bestand 31.12.2019 Periodenfremde
Zuweisung
Periodenfremde
Verwendung
Bestand nach
periodenfremder
Veränderung
Zuweisung Interner
Fondstransfer
Verwendung Bestand 31.12.2020 Veränderung zum
Vorjahr
Total Organisationskapital 8 811 794 0 0 8 811 794 62 527 0 –229 852 8 644 470 –167 325
Stiftungsvermögen 7 422 291 0 0 7 422 291 0 0 –27 070 7 395 221 –27 070
Jahresergebnis nach Zuweisung
Schwankungsfonds
–27 070 0 0 –27 070 27 070 0 –72 449 –72 449 –45 379
Gebundenes Kapital für Klienten 1 416 573 0 0 1 416 573 35 457 0 –130 332 1 321 698 –94 875

Stiftungsvermögen

Dem Stiftungsvermögen wird jeweils das Jahresergebnis zugewiesen.


Gebundenes Kapital für Klienten

Die Mittel sind vom Stiftungsrat bestimmt für Projekte zur Förderung und Unterstützung der Mitarbeiter*innen in den Tagesstrukturen, der Bewohner*innen der Wohnheime sowie der Lernenden.

5. Fondsrechnung

gemäss Swiss GAAP FER und OR



Zweckgebundenes
Fondskapital
(in CHF)
Bestand 31.12.2020 Periodenfremde
Zuweisung
Periodenfremde
Verwendung
Bestand nach
periodenfremder
Veränderung
Zuweisung Interner
Fondstransfer
Verwendung Bestand 31.12.2021 Veränderung zum
Vorjahr
Total zweckgebundenes Fondskapital 1 386 055 458 900 0 1 844 955 355 368 0 –30 873 2 169 450 783 395
Unterstützungsfonds 11 499 0 0 11 499 1 489 0 0 12 989 1 489
Förderfonds 37 663 0 0 37 663 0 0 –30 873 6 790 –30 873
Fonds zweckgebundene
Spenden Investitionen
500 000 0 0 500 000 0 0 0 500 000 0
Total Fonds zweckgebunden 549 163 0 0 549 163 1 489 0 –30 873 519 779 –29 384
Schwankungsfonds
Tagesstruktur mit Lohn
(max. CHF 2 095 036)
1 052 788 0 0 1 052 788 155 006 0 0 1 207 794 155 006
Schwankungsfonds
Tagesstruktur ohne Lohn
(max. CHF 16 159)
–94 314 0 0 –94 314 57 815 0 0 –36 499 57 815
Schwankungsfonds
Wohnen Erwachsene
(max. CHF 379 585)
337 318 0 0 337 318 141 058 0 0 478 376 141 058
Total Schwankungsfonds
Sozialamt
1 295 792 0 0 1 295 792 353 879 0 0 1 649 671 353 879
Schwankungsfonds
IV-Leistungen inkl.
Jugendwohnen
–458 900 458 900 0 0 0 0 0 0 458 900

Unterstützungsfonds und Förderfonds

Die Fonds «Unterstützung» und «Förderfonds» werden mit den zweckgebundenen Spendenerträgen der Förderer gespiesen, und die Mittel werden für die themenspezifischen Zwecke, für die sie gesammelt wurden, eingesetzt.


Schwankungsfonds Tagesstrukturen

Der Schwankungsfonds kann pro Bereich bis zu einer vom Kanton bestimmten Grenze geäufnet werden. Grundlage dazu bilden die «Richtlinien zur Rechnungslegung und zur Kostenrechnung von Einrichtungen für Erwachsene mit Behinderung».

Zweckgebundenes
Fondskapital
(in CHF)
Bestand 31.12.2020 Periodenfremde
Zuweisung
Periodenfremde
Verwendung
Bestand nach
periodenfremder
Veränderung
Zuweisung Interner
Fondstransfer
Verwendung Bestand 31.12.2021 Veränderung zum
Vorjahr
Total zweckgebundenes Fondskapital 922 737 7 497 0 930 235 859 683 0 –403 863 1 386 055 463 318
Unterstützungsfonds 12 799 0 0 12 799 1 489 0 –1 300 11 499 –1 300
Förderfonds 6 290 0 0 6 290 36 500 0 –5 127 37 663 31 373
Fonds zweckgebundene
Spenden Investitionen
519 230 0 0 519 230 20 000 0 –39 230 500 000 –19 230
Total Fonds zweckgebunden 538 320 0 0 538 320 56 500 0 –45 657 549 163 10 843
Schwankungsfonds
Tagesstruktur mit Lohn
(max. CHF 2 130 019)
314 010 0 0 314 010 0 –314 010 0 0 –314 010
Schwankungsfonds
Tagesstruktur ohne Lohn
(max. CHF 2 053 674)
0 0 0 0 580 254 472 534 0 1 052 788 1 052 788
Schwankungsfonds
Wohnen Erwachsene
(max. CHF 25 448)
0 0 0 0 64 210 –158 524 0 –94 314 –94 314
Schwankungsfonds
Wohnen Erwachsene
(max. CHF 379 585)
265 042 7 497 0 272 539 64 780 0 0 337 318 72 277
Total Schwankungsfonds
Sozialamt
579 051 7 497 0 586 548 709 244 0 0 1 295 792 716 741
Schwankungsfonds
IV-Leistungen inkl.
Jugendwohnen
–194 634 0 0 –194 634 93 939 0 –358 206 –458 900 –264 266

Schwankungsfonds Wohnen Erwachsene

Der Schwankungsfonds kann pro Bereich bis zu einer vom Kanton bestimmten Grenze geäufnet werden. Grundlage dazu bilden die «Richtlinien zur Rechnungslegung und zur Kostenrechnung von Einrichtungen für Erwachsene mit Behinderung». In den Jahren 2022 und 2023 wird die Sanierung der Wohnliegenschaft Neustadt durchgeführt. Dadurch sind Einbussen im Bereich «Wohnen Erwachsene» durch Verlagerungen und vorübergehende Platzreduktionen zu erwarten. Grundsätzlich sind diese über den gesetzlich vorgeschriebenen Schwankungsfonds auszugleichen, dessen Vorgaben beibehalten werden. Zu diesem Zweck wird ein das vorgegebene Fonds-Maximum übersteigender Betrag in den Rechnungsjahren 2021 und 2022 vom Kanton Schaffhausen nicht abgeschöpft. Die Stiftung altra schaffhausen wurde ermächtigt, den das vorgeschriebene Fonds-Maximum übersteigenden Betrag in den Jahren 2022 bis 2023 fondsgerecht zu verwenden (Einbussen durch Verlagerungen und vorübergehende Platzreduktion). Alle übrigen Vorgaben betreffend Schwankungsfonds inklusive grundsätzlich das Maximum bleiben bestehen.


Schwankungsfonds IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen

Mit Schreiben vom 1. Juni 2021 wurde der Stiftung altra schaffhausen vom Bundesamt für Sozialversicherungen BSV mitgeteilt, dass a) der Schwankungsfonds «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» per sofort aufzuheben ist und b) damit keine zusätzlichen Forderungen gegenüber der IV begründet. Damit muss das Ergebnis des Bereichs «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» zu Lasten resp. zu Gunsten des Organisationskapitals verbucht werden. Die Auflösung des Schwankungsfonds «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» erfolgte zu Lasten des Organisationskapitals.

6. Anhang zur Jahresrechnung 2021

gemäss Swiss GAAP FER und OR


Die altra schaffhausen wurde am 15. September 1976 als Stiftung unter dem Namen «Eingliederungsstätte Schaffhausen» gegründet. Der Zweck der Stiftung ist die Errichtung und den Betrieb von Institutionen zur Ausbildung, Eingliederung, Dauerbeschäftigung und Betreuung von Menschen mit einer Beeinträchtigung aus der Region, insbesondere aus dem Kanton Schaffhausen.

6.1 Grundsätze der Rechnungslegung

Die Jahresrechnung 2021 der Stiftung altra schaffhausen wurde in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Stiftung für Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER 21) erstellt und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (True & Fair View). Die Jahresrechnung der Stiftung altra schaffhausen entspricht ebenso dem schweizerischen Gesetz und den kantonalen «Richtlinien zur Rechnungslegung und zur Kostenrechnung von Einrichtungen für Erwachsene mit Behinderung»

6.2 Bewertungsgrundsätze

Grundsätzlich werden alle Bilanzpositionen zum Nominalwert bewertet. Fremdwährungspositionen werden zum Devisenkurs per Bilanzstichtag bewertet. Überfällige Forderungen von mindestens 180 Tagen werden mit 50% wertberichtigt. Einzelwertberichtigungen werden bei Bedarf vorgenommen. Forderungen gegenüber der öffentlichen Hand werden gemäss Vereinbarung mit dem Kanton Schaffhausen nicht wertberichtigt.

Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellkosten bewertet oder zum Marktwert, wenn dieser tiefer ist. Zur Bewirtschaftung des Vorrates wurde per 31. Dezember 2021 eine Reichweitenanalyse durchgeführt. Dies mit folgenden Richtwerten:


Artikel mit Lagerdauer

Lagerumschlag

Wertberichtigung

Von mehr als 10 Jahren <0.1 90%
Bis und mit 1 Jahr >1 0%
Von mehr als 1 Jahr bis und mit 2 Jahren <1 bis >0.5 25%
Von mehr als 2 Jahren bis und mit 5 Jahren <0.5 bis >0.2 50%
Von mehr als 5 Jahren bis und mit 10 Jahren <0.2 bis >0.1 70%

Sachanlagen werden linear über die Nutzungsdauer des Anlagegutes abgeschrieben. Die Aktivierungsgrenzen sowie die maximalen Abschreibungssätze sind gemäss den unter Ziffer 6.1 erwähnten Richtlinien wie folgt:


Aktivierungsgrenze

Was

Betrag

Immobile Sachanlagen CHF 50 000
Restliche Güter CHF 3 000

Max. Abschreibungssätze

Was

Prozentsatz

Gebäude 4.0%
Land 0.0%
EDV 33.3%
Restliche Mobilien 20.0%

Anlagen im Bau werden erst nach Abschluss und Inbetriebnahme gemäss oben aufgeführten Abschreibungssätzen abgeschrieben.

6.3 Weitere Anmerkungen

6.3.1 Anmerkungen zur Betriebsrechnung


(in CHF)

2021

2020

Total Finanzaufwand –127 706 –139 915
Anmerkung 1: Beiträge Kantone
Betriebsbeiträge Trägerkanton Schaffhausen 2021 7 790 525 0
Betriebsbeiträge Trägerkanton Schaffhausen 2020 0 7 938 694
Abgeltung coronabedingte Mehrkosten Trägerkanton Schaffhausen 2020 0 750 774
Betriebsbeiträge Trägerkanton Schaffhausen 2019 0 18 242
Betriebsbeiträge andere Kantone 2021 1 527 924 0
Betriebsbeiträge andere Kantone 2020 0 1 265 576
Ökobeitrag Kanton Schaffhausen 15 530 22 677
Total Beiträge Kantone 9 333 979 9 995 962
Anmerkung 2: Erträge Wohnen
Erträge aus Leistungsabgeltung Pension innerkantonal 1 747 970 1 653 418
Erträge aus Leistungsabgeltung Pension ausserkantonal 388 256 276 772
Total Beiträge Kantone 2 136 226 1 930 190
Anmerkung 3: Erträge Ausbildung und Integration
Ausbildungsleistung/Abklärungen der IV/NIV 2 052 338 2 273 445
Leistung Integrationsmassnahmen 485 687 616 750
Leistung Kostgelder der IV/NIV 299 232 336 647
Coaching extern 87 402 90 758
Interne Berufsschule 18 857 16 780
Total Erträge Ausbildung und Integration 2 943 516 3 334 380
Anmerkung 4: Erträge übrige Dienstleistungen an Personal/Dritte
Erträge Cafeteria/Restaurant 155 971 162 591
Übrige Leistungen Klinikpatient*innen/Asylsuchende 374 400 374 400
Übrige Leistungen Stadt SH/SPT 156 957 172 233
Erträge aus übrigen Dienstleistungen 66 196 36 893
Total Erträge übrige Dienstleistungen an Personal/Dritte 753 524 746 118
Anmerkung 5: Personalaufwand
Personalaufwand Personal –13 294 260 –13 870 696
Personalaufwand Betreute –1 678 910 –1 753 000
Personalaufwand Lernende –39 253 –41 705
Personalnebenaufwand –390 338 –367 766
Honorare für Leistungen Dritter –119 530 –207 032
Total Personalaufwand –15 522 291 –16 240 198
Anmerkung 6: Sachaufwand
Material- und Werkzeugaufwand, Fremdleistung –5 339 806 –4 474 229
Medizinischer Bedarf –7 282 –6 687
Lebensmittel und Getränke –556 611 –506 968
Haushalt –700 267 –731 759
Unterhalt/Reparatur Anlagevermögen –1 254 614 –1 344 022
Miet- und Pachtzinsen –813 241 –778 542
Energie, Wasser, Entsorgung –562 071 –531 322
Büro und Verwaltung –588 217 –510 740
Schulung, Ausbildung, Freizeit, altra-intern –583 074 –886 333
Restrukturierungskosten * 0 190 802
Übriger Sachaufwand, interne Verrechnungen –880 791 –991 696
Total Sachaufwand –11 285 974 –10 571 496
* Auflösung der nicht mehr benötigten Rückstellung für Kosten im Zusammenhang mit dem Umzug ins SIG Areal, vor allem Rückbaukosten, Mieten während der Rückbauphase und Umzugskosten im Jahr 2019. Siehe auch Anmerkung 15: Rückstellungsspiegel. –991 696
Anmerkung 7: Abschreibungen
Ordentliche Abschreibung –1 182 697 –1 151 358
Total Abschreibungen –1 182 697 –1 151 358
Siehe auch Anmerkung 13: Anlagenvermögen und Anmerkung 15: Rückstellungsspiegel.
Anmerkung 8: Finanzaufwand
Kapitalzinsen –1 069 –1 044
Bank-PC-Spesen –10 028 –9 618
Hypothekarzinsen –116 609 –129 252

6.3.2 Anmerkungen zur Bilanz


(in CHF)

31.12.2021

31.12.2020

Total aktive Rechnungsabgrenzungen 224 619 162 694
Anmerkung 9: Flüssige Mittel
Kassen 43 281 29 118
Postcheckguthaben 287 675 99 742
Banken 5 284 376 4 395 371
Total Flüssige Mittel 5 615 333 4 524 231
Anmerkung 10: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Debitoren IV Ausbildungsbeiträge 580 330 639 007
Debitoren Wohnheime 66 839 207 666
Debitoren allgemein inklusive Delkredere 853 670 1 066 940
Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1 500 839 1 913 613
Anmerkung 11: Aktive Rechnungsabgrenzungen Betriebsbeiträge
Betriebsbeiträge Trägerkanton Schaffhausen 237 977 1 258 419
Abgeltung coronabedingte Mehrkosten Trägerkanton Schaffhausen 2020 0 750 774
Betriebsbeiträge Ausserkantonale 381 159 335 900
Total aktive Rechnungsabgrenzungen Betriebsbeiträge 619 136 2 345 093
Die Abgrenzung des Betriebsbeitrages des Kantons Schaffhausen ergibt sich aus den berechneten Betriebsbeiträgen Kanton Schaffhausen abzüglich der bereits erhaltenen Akontozahlungen und unter Berücksichtigung einer allfälligen Beitragskürzung infolge Erreichen der Schwankungsfondsobergrenzen.
Die definitiven Beiträge für das Berichtsjahr werden erst im Folgejahr ermittelt. Dazu müssen im 1. Semester des Folgejahres entsprechende Anträge an die Kantone gestellt werden, die dann im 2. Semester des Folgejahres definitiv abgerechnet werden. Die Anträge erfolgen nach dem aktuellen Wissensstand und können von den Kantonen gekürzt oder erhöht werden. Die Schlusszahlungen der Kantone können demzufolge von den abgegrenzten Beiträgen abweichen.
Anmerkung 12: Aktive Rechnungsabgrenzungen
Aktive Rechnungsabgrenzung 224 619 162 694

Anmerkung 13: Anlagenvermögen (in CHF)


2020

(in CHF)

Grundstücke

Immobile
Sachanlagen

Im Bau Immob.
Sachanlagen

Mobile
Sachanlagen

Total

Anschaffungs­kosten Stand 1.1.2020 275 250 27 321 692 8 661 589 36 258 531
Zugänge 35 589 690 538 726 127
Abgänge –380 489 –380 489
Umbuchungen
Stand 31.12.2020 275 250 27 357 280 8 971 639 36 604 169
Kumulierte
Abschrei­bungen
Stand 1.1.2020 –8 722 779 –5 123 579 –13 846 359
Zugänge –740 468 –410 891 –1 151 358
Abgänge 298 430 298 430
Umbuchungen
Stand 31.12.2020 –9 463 246 –5 236 040 –14 699 287
Kumulierte
Subventionen
Stand 1.1.2020 –5 758 358 –1 559 520 –7 317 878
Zugänge –10 530 –37 400 –47 930
Abgänge 79 287 79 287
Umbuchungen
Stand 31.12.2020 –5 768 888 –1 517 633 –7 286 521
Kumulierte
Spenden
Stand 1.1.2020 –3 244 584 –544 996 –3 789 579
Zugänge 1) –140 096 –140 096
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2020 –3 244 584 –685 092 –3 929 676
Nettobuchwerte 31.12.2020 275 250 8 880 562 1 532 874 10 688 686
2021

(in CHF)

Grundstücke

Immobile
Sachanlagen

Im Bau Immob.
Sachanlagen

Mobile
Sachanlagen

Total

Anschaffungs­kosten Stand 1.1.2021 275 250 27 357 280 8 971 639 36 604 169
Zugänge 56 797 3 926 538 808 599 531
Abgänge –479 560 –479 560
Umbuchungen 3 926 –3 926
Stand 31.12.2021 275 250 27 418 003 9 030 886 36 724 140
Kumulierte
Abschrei­bungen
Stand 1.1.2021 –9 463 246 –5 236 040 –14 699 287
Zugänge –737 770 –444 927 –1 182 697
Abgänge 363 405 363 405
Umbuchungen
Stand 31.12.2021 –10 201 017 –5 317 562 –15 518 580
Kumulierte
Subventionen
Stand 1.1.2021 –5 768 888 –1 517 633 –7 286 521
Zugänge –3 926 –62 600 –66 526
Abgänge 116 156 116 156
Umbuchungen
Stand 31.12.2021 –5 772 814 –1 464 077 –7 236 891
Kumulierte
Spenden
Stand 1.1.2021 –3 244 584 –685 092 –3 929 676
Zugänge 1)
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2021 –3 244 584 –685 092 –3 929 676
Nettobuchwerte 31.12.2021 275 250 8 199 589 1 564 155 10 038 994


2021

(in CHF)

Grundstücke

Immobile
Sachanlagen

Im Bau Immob.
Sachanlagen

Mobile
Sachanlagen

Total

Pro Memoria Neubewertung per 1.1.2009 1 664 040 182 864 1 846 905
In Vorjahren abgeschrieben –987 403 –182 864 –1 170 267
Im Berichtsjahr abgeschrieben –77 280 –77 280
Noch
abzuschreiben
599 357 599 357

Kommentar zum Sachanlagenspiegel

1) Transfer ins Anlagevermögen – Die Transfers ins Anlagevermögen ergeben sich aus der Verwendung von Mitteln aus dem Fondsvermögen und dem gebundenen Kapital, die dem Anlagevermögen als Spenden zugewiesen werden und im Anlagevermögen als Zugang Spenden ausgewiesen werden.


(in CHF)

31.12.2021

31.12.2020

Total aktive Rechnungsabgrenzungen 0 –140 096
Mittel aus Fonds zweckgebundene Investitionen 0 –39 230
Mittel aus gebundenem Kapital 0 –100 866
(in CHF)

31.12.2021

31.12.2020

Bis 31. Dezember 2020 wurden für Restrukturierungskosten TCHF 507 aufgewendet; TCHF 191 wurden nicht benötigt. Die Rückstellung wurde im Jahr 2020 erfolgswirksam aufgelöst.
Anmerkung 14: Passive Rechnungsabgrenzungen
Ferien-/Überzeitguthaben Personal und Mitarbeiter*innen 357 000 388 000
Pro City Gutscheine 17 832 16 639
Rückzahlung Investitionsbeiträge Kantone 31 555 35 394
Revision 27 600 27 000
Strom/Wasser/Erdgas/Fernwärme/Menübezüge 7 108 43 233
Diverses 43 373 95 277
Total passive Rechnungsabgrenzungen 484 467 605 543
Anmerkung 15: Rückstellungsspiegel
Bestand 1.1. 0 194 055
Bildung 0 0
Verwendung 0 –3 253
Auflösung 0 –190 802
Bestand 31.12. 0 0

6.3.3 Weitere Anmerkungen


(in CHF)

31.12.2021

31.12.2020

Davon amortisierbar innert 12 Monaten 78 000 78 000
Anmerkung 16: Verbindlichkeiten gegenüber von Vorsorgeeinrichtungen
Offene Prämienrechnung Dezember 200 098 200 165
Total Verbindlichkeiten gegenüber von Vorsorgeeinrichtungen 200 098 200 165
Anmerkung 17: Vorsorgeeinrichtung/-aufwand
Das Personal der altra schaffhausen ist bei der Kantonalen Pensionskasse Schaffhausen gegen die wirtschaftlichen Folgen von Alter, Tod und Invalidität versichert. Diese Kasse ist nach dem Beitragsprimat ausgestattet.
Deckungsgrad per 30.9. 113% 109%
Aufwand Pensionskasse Arbeitgeberbeitrag inkl. Indexzulagen 1 397 496 1 403 495
Anmerkung 18: Nicht bilanzierte Verbindlichkeiten
Restbetrag der Verbindlichkeiten aus langfristigen Mietverträgen
Mietverträge mit Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahren 811 133 631 219
Mietverträge mit Restlaufzeit >5 Jahre 8 847 839 9 353 172
Total Restbetrag der Verbindlickeiten aus langfristigen Mietverträgen 9 658 972 9 984 391
Restbetrag der bis zum Vertragsende bzw. zum Ablauf der Kündigungsfrist geschuldeten Zahlungen aus Mietverträgen.
Anmerkung 19: Übrige langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten nach Restlaufzeit
Verbindlichkeiten mit Restlaufzeit bis 1 Jahr
(variabel oder mit kurzfristigem Charakter)
2 600 000 3 300 000
Verbindlichkeiten mit Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 3 705 000 3 939 000
Verbindlichkeiten mit Restlaufzeit über 5 Jahre 1 400 000 1 644 000
Total übrige langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten nach Restlaufzeit 7 705 000 8 883 000

Davon Hypothekar-Darlehen


Bank (in TCHF) Art Verfall % Stand 1.1. Zugang Abgang Amortisation Stand 31.12. Hypothek für
Total 8 683 2 500 –3 600 –78 7 505
Ersparniskasse Schaffhausen Var. 1.05 600 –600 0 Buchthalerstrasse 145/147
Schaffhauser Kantonalbank Var. 1.10 1 400 –1 400 0 Mühlenstrasse 56
Schaffhauser Kantonalbank Var. 0.80 0 1 100 –1 100 0 Neustadt 12
Raiffeisenbank Schaffhausen Var. 0.85 0 600 600 Buchthalerstrasse 145/147
Schaffhauser Kantonalbank Fest 31.05.21 1.50 1 100 –1 100 0 Neustadt 12
Ersparniskasse Schaffhausen Fest 28.02.22 1.15 310 –10 300 Nordstrasse 84/86
Ersparniskasse Schaffhausen Fest 28.02.22 1.40 1 500 1 500 Nordstrasse 84/86
Ersparniskasse Schaffhausen Fest 28.02.23 1.83 714 –28 686 Grabenstrasse 5a
Schaffhauser Kantonalbank Fest 31.05.23 1.75 400 400 Grabenstrasse 5
Schaffhauser Kantonalbank Fest 31.05.25 1.90 800 800 Mühlenstrasse 56
Schaffhauser Kantonalbank Fest 31.05.25 1.90 215 –20 195 Mühlenstrasse 56/
Neustadt 12
Raiffeisenbank Schaffhausen Fest 30.04.27 0.83 1 644 –20 1 624 Buchthalerstrasse 145/147
Schaffhauser Kantonalbank Fest 31.10.30 1.00 0 1 400 1 400 Mühlenstrasse 56
(in CHF)

31.12.2021

31.12.2020

Administrativer Aufwand fällt in den Bereichen Stiftungsrat, Geschäftsleitung mit den Fachbereichen Personal und Qualitätsmanagement sowie den Servicecentern Finanzen, Informatik und Marketing/Verkauf/Kommunikation an. Fundraisingaufwand fällt keiner an, da die altra schaffhausen keinen aktiven Aufwand zur Generierung von Spenden und/oder Legaten betreibt. Die Zahlen wurden aus der Kostenstellenrechnung ermittelt.
Anmerkung 20: Zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verpfändete Aktiven
Immobilien 7 000 958 7 634 665
Besicherter Kreditrahmen 10 210 000 10 188 000
Beanspruchung des besicherten Kreditrahmens 7 705 000 8 883 000
Schuldbriefe (Nominalwert) 10 554 000 10 661 000
Grundpfandverschreibung (Nominalwert) 39 000 39 000
Anmerkung 21: Ereignisse nach Bilanzstichtag
Es sind keine wesentlichen Ereignisse aufgetreten, welche die Jahresrechnung 2021 beeinflussen könnten. Die Jahresrechnung wurde vom Stiftungsrat an der Sitzung vom 7. April 2022 genehmigt.
Anmerkung 22: Entschädigungen an leitende Organe 2021 2020
Dem Stiftungsrat wurden wie im Vorjahr keine Entschädigung ausbezahlt 0 0
Gesamte Bruttolohnsumme der Geschäftsleitung 902 098 917 716
Den Geschäftsleitungsmitgliedern werden markt- sowie lokalübliche Saläre bezahlt. Es werden keine Bonuszahlungen getätigt.
Anmerkung 23: Unentgeltliche Leistungen
Im Angebot altra & insieme konnten die neun Betreuer*innen aufgrund der Coronapandemie keine Stunden leisten.
Anmerkung 24: Vollzeitstellen
Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag im Berichtsjahr bei 123.47, im Vorjahr bei 125.52.
Anmerkung 25: Honorar der Revisionsstelle
Revisionsdienstleistungen bezahlt 23 648 25 316
Total Honorar der Revisionsstelle 23 648 25 316
Die Revision wird durch die Firma Mäder + Baumgartner Treuhand AG, Schwanenfelsstrasse 10a, 8212 Neuhausen am Rheinfall, durchgeführt.
Anmerkung 26: Risikobeurteilung
Ausgehend von einer periodisch durchgeführten systematischen Risikoidentifikation werden die für die Stiftung wesentlichen Risiken auf ihre Eintretenswahrscheinlichkeit und deren finanziellen Auswirkungen bewertet. Mit entsprechenden, vom Stiftungsrat beschlossenen Massnahmen werden diese Risiken vermieden, vermindert oder überwälzt. Die selbst getragenen Risiken werden konsequent überwacht. Die letzte Risikobeurteilung durch den Stiftungsrat wurde am 25.11.2021 vorgenommen. Aufgrund dieser Risikobeurteilung sind keine besonderen Rückstellungen und Wertberichtigungen in der vorliegenden Jahresrechnung erforderlich.
Anmerkung 27: Administrativer, Fundraising- und Allg. Werbeaufwand
Personalaufwand 2 332 642 2 385 022
Sachaufwand 724 527 603 536
Abschreibungen 63 676 60 764
Total Administrativer Aufwand 3 120 845 3 049 322
davon
Fundraisingaufwand 0 0
Allgemeiner Werbeaufwand 42 017 58 936

7. Bereichsrechnung

gemäss Swiss GAAP FER und OR



Bereichsrechnung
1.1.–31.12.2021
(in TCHF)
Total Bereiche Tagesstrukturen Tagesstruktur mit Lohn Tagesstruktur ohne Lohn Wohnen Erwachsene Nebenbetriebe
(nicht subventioniert)
Nebenbetriebe IV-Leistungen
inkl. Jugendwohnen 1)
Ausbildung Jugendwohnen Integrationsmassnahmen Nebenbetriebe diverse Klinikpatient*innen SPT/IPT Integrationsarbeitsplätze Begleitetes Wohnen Trägerschaft / Abschr.a/
Neubewertung
Gewinn (+) / Verlust (–)
nach Fondsveränderung
–871.4 0 0 0 0 –871.4 –790.6 –448.0 –390.3 47.7 –80.7 –1.8 3.3 5.0 –10.0 –77.3
Betriebsgewinn (+) /
Verlust (–) vor Subvention
–9 408.0 –7 226.2 –6 786.0 –440.2 –1 755.6 –426.2 –331.7 –193.9 –114.2 –23.6 –94.5 –1.8 3.3 5.0 –10.0 –91.0
Betriebsbeitrag Kanton
Schaffhausen
7 790.5 6 297.5 5 848.0 449.5 1 493.1 0 0 0
Einmalbeitrag Kanton
Schaffhausen
0 0 0 0 0
Betriebsbeitrag andere
Kantone
1 406.1 1 141.5 1 093.0 48.5 264.6 0 0
Betreute Taxen 139.1 0 139.1 0 0 0
Gewinn (+) / Verlust (–) –72.3 212.8 155.0 57.8 141.1 –426.2 –331.7 –193.9 –114.2 –23.6 –94.5 –1.8 3.3 5.0 –10.0 –91.0
Mehrzahlung Beiträge
Kanton SH, periodenfremd
0 0 0 0 0 0
Gewinn (+) / Verlust (–)
Fondsveränderung
–72.3 212.8 155.0 57.8 141.1 –426.2 –331.7 –193.9 –114.2 –23.6 –94.5 –1.8 3.3 5.0 –10.0 –91.0
Zugänge Schwankungsfonds –353.9 –212.8 –155.0 –57.8 –141.1 0 0 0
Zugänge Schwankungsfonds
periodenfremd
–530.2 0 0 –530.2 –530.2 –254.1 –276.1 0
Verwendung Schwankungs-
fonds periodenfremd
71.3 0 0 71.3 71.3 71.3 0
Zugänge Fondskapital –1.5 0 0 –1.5 0 –1.5 –1.5
Verwendung Fondskapital 30.9 0 0 30.9 0 30.9 30.9
Zugänge gebundenes Kapital –18.5 0 0 –18.5 0 –18.5 –18.5
Verwendung gebundenes
Kapital
2.8 0 0 2.8 0 2.8 2.8
Transfer gebundenes Kapital
in Anlagevermögen
0 0 0 0 0 0 0

1) Mit Schreiben vom 1.6.2021 wurde der Stiftung altra schaffhausen vom Bundesamt für Sozialversicherungen BSV mitgeteilt, dass a) der Schwankungsfonds «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» per sofort aufzuheben ist und b) damit das Ergebnis des Bereichs «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» zu Lasten resp. zu Gunsten des Organisationskapitals verbucht werden muss. Der Bereich «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» wird deshalb ab 1.1.2021 als Teil der Nebenbetriebe dargestellt.

Bereichsrechnung
1.1.–31.12.2020
(in TCHF)
Total Bereiche IV-Leistungen inkl.
Jugendwohnen
Ausbildung Jugendwohnen Integrationsmassnahmen Tagesstrukturen Tagesstruktur mit Lohn Tagesstruktur ohne Lohn Wohnen Erwachsene Nebenbetriebe
(nicht subventioniert)
Klinikpatient*innen Klinikpatient*innen coronabedingter
Preisnachlass
SPT/IPT Integrationsarbeitsplätze Begleitetes Wohnen Tagesstrukturen coronabedingte
Mehrkosten 1)
Wohnen Erwachsene
coronabedingte Mehrkosten 1)
Trägerschaft / Abschr.a/
Neubewertung
Gewinn (+) / Verlust (–)
nach Fondsveränderung
–72.4 0 0 0 0 0 0 0 0 –72.4 3.8 –12.5 4.7 13.5 –4.8 0 0 –77.1
Betriebsgewinn (+) /
Verlust (–) vor Subvention
–9 679.1 –264.3 –245.6 –112.6 93.9 –6 900.9 –6 630.9 –270.0 –1 746.8 –767.2 3.8 –12.5 4.7 13.5 –4.8 –617.7 –133.0 –21.0
Betriebsbeitrag Kanton
Schaffhausen
7 949.4 0 6 524.0 6 225.0 299.0 1 425.5 0
Einmalbeitrag Kanton
Schaffhausen
750.8 0 0 750.8 617.7 133.0
Betriebsbeitrag andere
Kantone
1 237.0 0 1 021.4 986.1 35.2 215.7 0
Betreute Taxen 170.4 0 0 170.4 0
Gewinn (+) / Verlust (–) 428.6 –264.3 –245.6 –112.6 93.9 644.5 580.3 64.2 64.8 –16.4 3.8 –12.5 4.7 13.5 –4.8 0 0 –21.0
Mehrzahlung Beiträge
Kanton SH, periodenfremd
7.5 0 0 7.5
Gewinn (+) / Verlust (–)
vor Fondsveränderung
436.1 –264.3 –245.6 –112.6 93.9 644.5 580.3 64.2 72.3 –16.4 3.8 –12.5 4.7 13.5 –4.8 0 0 –21.0
Zugänge Schwankungsfonds –803.2 –93.9 –93.9 –644.5 –580.3 –64.2 –64.8 0
Zugänge Schwankungsfonds
periodenfremd
–7.5 0 0 –7.5 0
Verwendung Schwankungsfonds 358.2 358.2 245.6 112.6 0 0 0
Verwendung Schwankungsfonds
periodenfremd
0 0 0 0 0
Zugänge Fondskapital –36.5 0 0 0 –36.5 –36.5
Verwendung Fondskapital 6.4 0 0 0 6.4 6.4
Zugänge Fonds zweckgeb.
Spenden Investitionen
–20.0 0 0 0 –20.0 –20.0
Verwendung Fonds
zweckgeb. Spenden
Investitionen
39.2 0 0 0 39.2 39.2
Transfer in Anlagevermögen
zweckgeb. Spenden
Investitionen
–39.2 0 0 0 –39.2 –39.2
Zugänge gebundenes Kapital –15.2 0 0 0 –15.2 –15.2
Verwendung gebundenes
Kapital
110.0 0 0 0 110.0 110.0
Transfer gebundenes
Kapital in Anlagevermögen
–100.9 0 0 0 –100.9 –100.9

1) Die im abgelaufenen Jahr aufgelaufenen coronabedingten Mehrkosten wurden auf separaten Kostenträgern gemäss Weisung des Kant. Sozialamtes Schaffhausen erfasst. Der Kanton Schaffhausen übernimmt diese Zusatzkosten vollumfänglich.

8. Bericht der Revisionsstelle

Bericht der Revisionsstelle an den Stiftungsrat der Stiftung altra schaffhausen 8200 Schaffhausen. 8. März 2022. Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung (Seiten 20 bis 37 des Geschäftsberichtes) der Stiftung altra schaffhausen, bestehend aus Bilanz, Betriebsrechnung, Geldflussrech-nung, Rechnung über die Veränderung des Kapitals, Fondsrechnung, Anhang und Bereichs-rechnung, für das am 31. Dezember 2021 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. In Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21 unterliegen die Angaben im Leistungsbericht nicht der ordentlichen Prüfpflicht der Revisionsstelle. Verantwortung des Stiftungsrates Der Stiftungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER, den gesetzlichen Vorschriften und der Stiftungsurkunde sowie den Reg-lementen verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementie-rung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Stiftungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzun-gen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahres-rechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizeri-schen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prü-fungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen An-gaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Ri-siken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshand-lungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessen-heit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung.
Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2021 ab-geschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER und entspricht dem schweizerischen Gesetz und der Stiftungsurkunde sowie den Reglementen. Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisi-onsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 83b Abs. 3 ZGB in Verbindung mit Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachver-halte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 83b Abs. 3 ZGB in Verbindung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorga-ben des Stiftungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahres-rechnung existiert. Ferner bestätigen wir, dass die kantonalen «Richtlinien zur Rechnungslegung und zur Kos-tenrechnung von Einrichtungen für Erwachsene mit Behinderung» eingehalten werden. Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen. Mäder + Baumgartner Treuhand AG

9. Finanzbericht zur Jahresrechnung 2021

gemäss Swiss GAAP FER und OR



Die vorliegende Jahresrechnung wurde in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Stiftung für Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER 21) und mit den kantonalen Vorgaben erstellt. Die Jahresrechnung entspricht ebenfalls dem schweizerischen Gesetz. Im Anhang zur Jahresrechnung sind detaillierte Angaben ersichtlich.

Die altra schaffhausen schliesst das Jahr 2021 in einem schwierigen Umfeld mit einem Verlust (vor Fondsrechnung) von CHF 72 323 ab (Vorjahresgewinn CHF 436 090, vor Fondsrechnung), was besser als erwartet ist. Nach Fondsrechnung beträgt der Verlust CHF 871 375 (Vorjahr minus CHF 72 449). Das Ergebnis 2021 ist wesentlich durch den folgenden Einmaleffekt beeinflusst:

Buchhalterische Behandlung des Schwankungsfonds «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen»
Mit Schreiben vom 1. Juni 2021 wurde der altra schaffhausen vom Bundesamt für Sozialversicherungen BSV mitgeteilt, dass a) der Schwankungsfonds (SF) «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» per sofort aufzuheben ist und b) damit keine zusätzlichen Forderungen gegenüber der IV begründet. Damit muss das Ergebnis des Bereichs «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» zu Lasten resp. zu Gunsten des Organisationskapitals verbucht werden. Neu wird deshalb der gesamte IV-Bereich (Ausbildung, Jugendwohnen, Integrationsmassnahmen) als Teil der Nebenbetriebe geführt. Die Auflösung des Schwankungsfonds per 1. Januar 2021 erfolgte erfolgswirksam als Teil der Fondsrechnung (TCHF 459, siehe 5. Fondsrechnung).

Das Ergebnis 2021 lässt sich demnach wie folgt analysieren:


IV-Bereich (in TCHF)

2021

2021

2020

Zuweisung an Organisationskapital –871 –72
IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen
Auflösung Saldo SF periodenfremd –459
Verlust 2021 –332
Total IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen –791 0
Nebenbetriebe diverse –94 –16
Veränderung Fonds zweckgebunden 29 –50
Veränderung gebundenes Kapital für Klienten –16 95
Transfer ins Anlagevermögen 0 –101

Kommentar zu den Bereichsergebnissen

Der Produktionsertrag in der «Tagesstruktur mit Lohn» konnte gegenüber dem Vorjahr um 9% gesteigert werden. Wie im Vorjahr kann auf Stufe Bruttogewinn nicht der gleiche Anstieg ausgewiesen werden. Margenstarker Produktionsertrag wurde wiederum durch materialintensiven überkompensiert. Der Materialaufwand stieg dadurch gegenüber dem Vorjahr um 18% an. Die verrechenbaren Tage haben sich wie folgt verändert:


Tagesstruktur mit Lohn

2020

2021

+ / – in %

Geleistete Stunden Tagesstruktur mit Lohn 402 964 397 655 –1.3
Verrechenbare Tage Tagesstruktur mit Lohn 62 616 60 676 –3.1

Die Betriebsbeiträge sind gegenüber dem Vorjahr um 4% oder CHF 433 383 zurückgegangen. Unter dem Strich kann ein positives Ergebnis von CHF 155 006 ausgewiesen werden (Vorjahresgewinn CHF 580 254).

Das Jahr 2021 war das erste volle Betriebsjahr der «Tagesstruktur ohne Lohn». Dieses Angebot erfreut sich steigender Beliebtheit, was die Entwicklung der verrechenbaren Tage veranschaulicht:


Tagesstruktur ohne Lohn

2020

2021

+ / – in %

Verrechenbare Tage Tagesstruktur ohne Lohn 2 327 3 486 49.8

Die an der Neustadt genutzten Räumlichkeiten erwiesen sich alsdann als zu klein. Zur Deckung der räumlichen Bedürfnisse und um weiteres Entwicklungspotenzial zu haben, konnte ab Sommer 2021 die Liegenschaft Blankenstein gemietet werden. Die Klient*innen fühlen sich am neuen Ort sehr wohl. Um die Betreuung sicherzustellen, wurde der Personalschlüssel dem Angebot angepasst. Trotz dieser verschiedenen Mehrkosten kann ein positives Ergebnis von CHF 57 815 nach einem solchen von CHF 64 210 im Vorjahr ausgewiesen werden.


Im Berichtsjahr konnten die IBB-finanzierten Plätze des «Wohnen Erwachsene» voll ausgelastet werden. Dank weiterhin hoher Kostendisziplin konnte im «Wohnen Erwachsene» ein Plus von CHF 141 058 erzielt werden (Vorjahresergebnis plus CHF 64 780).


Nebenbetriebe «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» (nicht subventioniert)
In der Ausbildung ging die Anzahl Lernender weiter zurück. Im Durchschnitt konnten 46 Lernende (Vorjahr 50 Lernende) ausgebildet werden. Kombiniert mit einer weiteren Tarifreduktion beim Tarif für die erstmalige berufliche Ausbildung ging der Ausbildungsertrag um weitere CHF 210 823 zurück. Trotz Kostenoptimierungen muss kumuliert ein Verlust in der Ausbildung von CHF 193 920 ausgewiesen werden; das Vorjahresergebnis war ebenfalls negativ und erreichte CHF 245 567. Die neun Plätze für das Jugendwohnen in der Liegenschaft Buchthalerstrasse waren besser ausgelastet als im Vorjahr. Bei weiterhin deutlich höherem Betreuungsaufwand resultiert ein Verlust praktisch auf Vorjahreshöhe: CHF 114 167 gegenüber CHF 112 640 im Jahr 2020. Wurden im Jahr 2020 noch durchschnittlich 22 Teilnehmer*innen mit Integrationsmassnahmen betreut, waren es im Jahr 2021 noch 18 Teilnehmer*innen. Der Vorjahresgewinn von CHF 93 939 konnte bei Weitem nicht erreicht werden, es muss ein Verlust von CHF 23 643 ausgewiesen werden.


Gesamthaft schliessen die Nebenbetriebe «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» mit einem Verlust von CHF 331 730 ab.

Nebenbetriebe diverse (nicht subventioniert)
Die Nebenbetriebe schliessen mit einem Verlust von total CHF 94 479 ab (Vorjahresverlust CHF 16 380). Im zweiten Coronajahr waren sämtliche Angebote weiterhin auf tiefem Niveau nachgefragt. Das Jahresergebnis der Trägerschaft war im Jahr 2020 durch Spenden (zweckgebundene und nicht zweckgebundene) beeinflusst. Im Berichtsjahr betrugen diese CHF 19 945 gegenüber CHF 71 657 im Vorjahr, was sich im tieferen Ergebnis der Trägerschaft niederschlägt.


Kommentare zur Erfolgsrechnung
Die Beiträge der Kantone sind gegenüber dem Vorjahr um CHF 661 984 zurückgegangen. Im Jahr 2020 übernahm der Kanton Schaffhausen die coronabedingten Mehrkosten von CHF 750 774. Ohne Berücksichtigung dieses Einmalertrages nahmen die Beiträge der Kantone um CHF 107 033 zu.


Der Ertrag aus Dienstleistungen, Handel und Produktion erhöhte sich leicht (plus CHF 221 984 oder 1%) und erreicht CHF 18.7 Mio. Die Erträge Wohnen (Pensionskosten) stiegen von CHF 1.9 Mio. auf CHF 2.1 Mio., ein Plus von CHF 206 036. Bei den Erträgen aus Ausbildung und Integration musste ein weiterer Rückgang von CHF 390 864 hingenommen werden, hingegen konnten die Erträge aus Dienstleistungen, Handel und Produktion auf CHF 11.0 Mio. (plus CHF 662 906) gesteigert werden; dies hauptsächlich durch die starke Nachfrage bei Aufträgen in der Industriemontage. Die Erträge intern und aus Nebenbetrieben reduzierten sich um CHF 245 985. Der Materialaufwand erhöhte sich von CHF 4.5 Mio. auf CHF 5.3 Mio., was hauptsächlich auf die Zunahme der materialintensiven Aufträge in der Industriemontage zurückzuführen ist.


Der Sachaufwand (ohne Materialaufwand) beträgt CHF 5.9 Mio. gegenüber CHF 6.1 Mio. im Vorjahr (resp. CHF 6.3 Mio. ohne die im Jahr 2020 erfolgte Auflösung der nicht mehr benötigten Rückstellung für Restrukturierungskosten). Der Hauptgrund für den Rückgang des Sachaufwandes ist in der Anpassung eines Verrechnungsschlüssels für altra-intern erbrachte Leistungen zu finden.


Als grösster Ausgabenposten erreicht der Personalaufwand CHF 15.5 Mio. gegenüber CHF 16.2 Mio. im Jahr 2020, ein Rückgang von CHF 717 907. Im Vorjahr waren coronabedingte Personalkosten in der Höhe von CHF 596 644 enthalten. Ohne diese Einmalkosten hätte sich der Personalaufwand um 1% oder CHF 121 263 reduziert.


Die Investitionstätigkeit (netto) war nochmals tief und erreichte CHF 0.6 Mio. gegenüber CHF 0.7 Mio. im Vorjahr. Diese teilt sich wie folgt auf: immobile Investitionen CHF 0.06 Mio. und mobile Investitionen CHF 0.54 Mio. Die grössten Positionen sind: neue Fräsmaschine; Software für die Klienten Administration; Abfüllanlage für die Pharma (Restzahlung). Die Finanzierung erfolgte durch selbst erarbeitete Mittel und zweckgebundene Spenden (TCHF 62 600).


Die Abschreibungen erreichen CHF 1.2 Mio. (Vorjahr CHF 1.1 Mio.) und bewegen sich damit im langjährigen Bereich. Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit nahm kräftig auf CHF 2.8 Mio. (Vorjahr CHF 15 972) zu.

Portrait von Karin Steinemann

Karin Steinemann, Bereichsleiterin Finanzen & Controlling, ICT

10. Leistungsbericht zur Jahresrechnung 2021

gemäss Swiss GAAP FER und OR



10. Leistungsbericht

Zur Leistungsfähigkeit der Organisation wird auf die Seiten 3–17 verwiesen.


10.1 Zweck

Die altra schaffhausen wurde am 15. September 1976 als Stiftung unter dem Namen «Eingliederungsstätte Schaffhausen» gegründet. Der Zweck der Stiftung ist die Errichtung und der Betrieb von Institutionen zur Ausbildung, Eingliederung, Dauerbeschäftigung und Betreuung von Menschen mit einer Beeinträchtigung aus der Region, insbesondere aus dem Kanton Schaffhausen.


10.2 Leitende Organe

10.2.1 Stiftungsrat 2021 bis 2024


Jeanette Storrer

Jeanette Storrer

Präsidentin

Thomas Merck

Thomas Merck

Elternvereinigung
insieme


Beatrice Pongracz

Beatrice Pongracz

Vizepräsidentin;
Elternvereinigung
insieme

Hugo Spengler

Hugo Spengler

Elternvereinigung
insieme


Michael Hübscher

Michael Hübscher

Industrievereinigung
(seit 1. Januar 2021)

Christine Thommen

Christine Thommen

Stadt Schaffhausen
(seit 1. Januar 2021)


Ursula Lichtenstein

Ursula Lichtenstein

Kanton Schaffhausen
(bis 25. November 2021)

Die Amtszeit der Stiftungsratsmitglieder dauert vier Jahre. Eine Wiederwahl ist unbeschränkt möglich.

10.2.2 Geschäftsleitung


Alain Thomann

Alain Thomann

Geschäftsführer

Stefan Ege

Stefan Ege

Leiter Geschützte
Arbeitsplätze &
Ausbildung


Sonja Anderegg

Sonja Anderegg

Leiterin Fachbereich
Integration, Wohnen &
Beschäftigungsstätte

Karin Steinemann

Karin Steinemann

Leiterin Finanzen &
Arbeitsplätze &
Controlling, ICT


Dario Cervini

Dario Cervini

Leiter Industrie

Sven Stückmann

Sven Stückmann

Leiter Marketing,
Verkauf &
Kommunikation


10.2.3 Nahestehende Organisationen


Keine

10.3 Statistische Daten


Tagesstruktur ohne Lohn

2017

2018

2019

2020

2021

+ / – in %

Durchschn. Lernende in Ausbildung pro Monat 48 50 56 55 52 –5.5%
Durchschn. Lernende im Wohnheim pro Monat 7 6 7 6 7 18.2%
Heimtage Wohnen Erwachsene IBB-finanziert 11 738 12 288 12 372 13 093 14 837 13.3%
Heimtage Wohnen Erwachsene WoEL-finanziert 624 2 432 1 822 1 342 1 080 –19.5%
Std. Begleitetes Wohnen 864 428 408 378 343 –9.1%
Geleistete Stunden Tagesstruktur mit Lohn 420 514 422 748 412 652 402 964 397 655 –1.3%
Verrechenbare Tage Tagesstruktur mit Lohn 64 501 64 024 62 436 62 616 60 676 –3.1%
Verrechenbare Tage Tagesstruktur ohne Lohn (ab 2019) n/a n/a 426 2 327 3 486 49.8%
Zusammensetzung der Belegschaft

2020

2021

Personal 164 161
Mitarbeiter*innen Tagesstruktur mit Lohn 388 384
Mitarbeiter*innen Tagesstruktur ohne
Lohn (Angebot seit 1.1.2019)
15 25
Lernende 55 52
Bewohner*innen
(59 bewilligte Wohnplätze)
49 51
Klinikpatient*innen 28 25
Teilnehmer*innen Integrationsmassnahmen 21 13
Programmteilnehmer*innen 16 21
Teilnehmer*innen Integrationsarbeitsplatz 6 3
Teilnehmer*innen Job Coaching 4 4
Total 746 739
Belegschaft
Beeinträchtigungen der Mitarbeiter*innen
in den Tagesstrukturen

2020

2021

körperlich 59 56
geistig 110 110
psychisch 234 243
Total 403 409
Beeinträchtigungen
Anzahl Lernende

2020

2021

Berufsvorbereitungsjahr 10 9
Praktische Ausbildung PrA nach INSOS 5 6
Anlehre BBG 3 3
Eidg. Berufsattest EBA 16 15
Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ 12 14
Supported Education 3 2
Arbeitsvermittlung nach ebA 6 3
Total 55 52
Lernende
Selbst erwirtschaftete Erträge
nach Bereichen (in CHF)

2020

2021

Ausbildung 440 493 420 436
Bio-Bauernhof Löwenstein 864 619 786 359
Bio-Gärtnerei Neubrunn
inkl. Gartenbau
788 621 823 627
Tagesstrukturen 8 271 517 9 043 685
Total 10 365 250 11 074 107
Erträge
Lukas Widmer und Elisabet Toth beim Einpflanzen von Setzlingen.

Lukas Widmer und Elisabet Toth beim Einpflanzen von Setzlingen.

Impressum

Herausgeber

Stiftung altra schaffhausen
Mühlenstrasse 56
8200 Schaffhausen


Konzeption und Gestaltung

Hingucker GmbH
Ebnatring 25
8200 Schaffhausen


Druck

Druckwerk SH AG
Schweizersbildstrasse 30
8207 Schaffhausen

Matthias Fasler bei der täglichen Reinigungsarbeit.

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