Altra Geschäftsbericht 2022


Titelbild des Geschäftsberichtts. Zwei Männer in einem Gebäude der Altra zeigen auf einen Rechnungsbeleg.

Inhaltsverzeichnis

Ein herausforderndes Jahr

Portrait von Jeannette Storrer

Nicht nur 2022 war ein herausforderndes Jahr, sondern wir leben aktuell in einer ausgesprochen herausfordernden Zeit! Kaum scheint der Höhepunkt der Corona-Krise vorbei, kommen 2022 mit weltweiten Lieferengpässen und einem Mangel an Fachkräften weitere grosse Klippen auf uns zu, welche auch an der altra schaffhausen nicht spurlos vorübergehen.

Flexibilität und den «Gürtel» enger schnallen prägten das Geschäftsjahr 2022. Umso wertvoller ist es, ein gutes Feedback für die Produkte und Dienstleistungen zu erhalten und zu wissen, dass die altra schaffhausen alles daran setzt, auch weiterhin künftige Fachkräfte auszubilden.

Jeanette Storrer
Präsidentin des Stiftungsrats

Portrait von Alain Thomann

Das Geschäftsjahr 2022 hielt für uns einige Herausforderungen bereit. Nebst vielen positiven Ereignissen wirkten sich mehrere relevante Einflussfaktoren negativ auf unser Jahresergebnis aus. Mehr dazu erfahren Sie in den High- und Lowlights.

Für das neue Jahr haben wir einige Konsolidierungsmassnahmen eingeleitet. Wir freuen uns auf ein gemeinsames und erfolgreiches 2023 mit Ihnen. Herzlichen Dank für Ihre Treue zu unserem Unternehmen.

Alain Thomann
Geschäftsführer

High- und Lowlights von 2022

Highlights

Lowlights

Tätigkeiten aus der Altra in Nahaufnahme. Hand malt auf einem Bild, Hand formt Ton auf einer Töpferscheibe

Das Interesse an unserem Tagesstrukturangebot in der Villa Blankenstein für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung ist sehr gross.

Kurzfinanzbericht 2022

Die altra schaffhausen schliesst das Jahr 2022 in einem äusserst schwierigen Umfeld mit einem Verlust (vor Fondsrechnung) von CHF 1.4 Mio. ab (Vorjahresgewinn CHF 72’323, vor Fondsrechnung), was schlechter als erwartet ist. Nach Fondsrechnung beträgt der Gewinn CHF 32’946 (Vorjahr minus CHF 871’376).

Kommentar zu den Bereichsergebnissen

Tagesstruktur mit Lohn (TSmL)

Die Produktionsauslastung war sehr volatil und rückläufig. Der Produktionsertrag ging um 22% zurück und erreicht noch CHF 7.0 Mio. Wie in den Vorjahren wurden wiederum mehr materialintensive Aufträge ausgeführt, was zu einem überproportionalen Rückgang des Bruttogewinns führte. Im Berichtsjahr ging der Mitarbeiterbestand in der TSmL weiter zurück. Das weiterentwickelte Angebot «Integrationsarbeitsplätze» sowie die Beschäftigungsstätte (TSoL) sind attraktiv und deshalb mit ein Grund für diesen Rückgang. Kombiniert mit den rückläufigen Pensen nahmen die verrechenbaren Tage um über 5% ab. Kombiniert mit dem veränderten IBB-Mix der Klient*innen sind die Betriebsbeiträge gegenüber dem Vorjahr sogar um 6% zurückgegangen, was CHF 422‘157 entspricht. Unter dem Strich muss ein negatives Ergebnis von CHF 1.2 Mio. ausgewiesen werden (Vorjahr Gewinn von CHF 155‘006).

Tagesstruktur ohne Lohn (TSoL)

Per 1. Januar 2022 hat die altra schaffhausen die Angebote des Hilfsvereins Schaffhausen (Gemeinschaftsatelier & Freizeittreff) in die TSoL integriert. Für den dadurch entstandenen Mehraufwand sind durch den Kanton Schaffhausen einmalig CHF 100‘000 über- nommen worden. Das Angebot der Beschäftigungs- stätte in der Villa Blankenstein erfreut sich grosser Beliebtheit, was sich in der Entwicklung der verre- chenbaren Tage widerspiegelt. Die Betriebsbeiträge erhöhten sich um 52% oder CHF 262‘252 auf CHF 760‘254, dies ebenfalls aufgrund des geänderten IBB-Mix und Zunahme der Klient*innen. Die Personalkosten wurden schrittweise in Einklang mit der Nachfrage erhöht. Dies führt zu «sprungfixen» Kosten. Gesamthaft schliesst die Tagesstruktur ohne Lohn mit einem Verlust von CHF 75‘190 ab (Vorjahresgewinn CHF 57‘815).

Wohnen

Die Auslastung der verschiedenen Wohnangebote der altra schaffhausen lag im Berichtsjahr tiefer als im Vorjahr. Dies aus verschiedenen Gründen: a) Corona-Quarantäne Betten; b) ungeplante Leerstände (Todesfall; Krankheit) sowie c) die seit Sommer 2022 leerstehende Liegenschaft Neustadt. Diese wird ab 2023 grundsaniert und den heutigen Anforderungen angepasst. Es muss deshalb ein Verlust von CHF 247‘772 ausgewiesen werden; im Vorjahr konnte noch ein Plus von CHF 141‘051 erwirtschaftet werden.

Nebenbetriebe «IV-Leistungen»
(nicht subventioniert)

Seit Lehrbeginn 2022/2023 ging die Anzahl Lernender um einen Viertel von 48 auf 36 Lernende zurück. Die altra schaffhausen hat verschiedene Massnahmen umgesetzt, um die Ausbildung und die damit einhergehende Ausbildungsvielfalt erhalten zu können. Dies wirkt sich positiv aus, sodass eine schwarze Null aus dem operativen Betrieb ausgewiesen werden kann. Unter Berücksichtigung des Buchgewinns aus der Rückgabe eines Baurechts kann für die Ausbildung ein positives Ergebnis von CHF 235‘411 ausgewiesen werden. Das Angebot der Integrationsmassnahmen könnte noch besser ausgelastet werden. Wiederum muss ein negatives Ergebnis (CHF 42‘816) ausgewiesen werden (Vorjahr minus CHF 23‘643). Total kann für die Nebenbetriebe «IV-Leistungen» ein positives Ergebnis von CHF 192‘595 ausgewiesen werden.

Nebenbetriebe diverse
(nicht subventioniert)

Die Nebenbetriebe schliessen mit einem Verlust von CHF 115’846 ab (Vorjahresverlust CHF 94‘479).

Kommentar zu den Bereichsergebnissen

Die Betriebsbeiträge der Kantone sind gegenüber dem Vorjahr um CHF 432’618 zurückgegangen. Unter Berücksichtigung der einmaligen Abgeltung der Mehr- kosten im Zusammenhang mit der Übernahme der Angebote des Hilfsvereins sowie einer Nachzahlung für das Jahr 2021 reduzierten sich die Betriebsbeiträge netto um CHF 272‘560.

Der Ertrag aus Dienstleistungen, Handel und Produktion brach gegenüber dem Vorjahr regelrecht ein (minus CHF 2.1 Mio.) und erreicht noch CHF 9.0 Mio. Der Materialaufwand reduzierte sich nicht im selben Umfang, dieser ging um CHF 1.3 Mio. zurück. Die Tendenz zu materialintensiven Aufträgen hielt auch im Berichtsjahr an.

Der Sachaufwand (ohne Materialaufwand) beträgt CHF 6.2 Mio. gegenüber CHF 5.9 Mio. im Vorjahr. Als grösster Ausgabenposten erreicht der Total Personalaufwand CHF 16.2 Mio. gegenüber CHF 15.2 Mio. im Jahr 2021, eine Zunahme von CHF 0.7 Mio. Die Kostensteigerung bei Personalaufwand Personal von CHF 0.6 Mio. ist auf zusätzliches Produktions- und Begleitpersonal zurückzuführen. Hier widerspiegelt sich dies auch durch den Ausbau der TSoL sowie des Angebots an Integrationsarbeitsplätzen.

Die Investitionstätigkeit (netto) war nochmals tief und erreichten wie bereits im Vorjahr CHF 0.6 Mio. Die Finanzierung erfolgte durch selbst erarbeitete Mittel. Im Weiteren konnten wiederum die langfristigen Schulden (Darlehen und Hypotheken) reduziert werden (minus CHF 636‘000).

Die Abschreibungen erreichen CHF 1.2 Mio. und liegen damit auf Vorjahreshöhe und im langjährigen Durchschnitt. Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit nahm aufgrund des geschilderten Geschäftsgangs von CHF 2.8 Mio. auf CHF 0.6 Mio. ab.

Den Revisionsbericht und die ausführliche Jahresrechnung finden Sie auf unser Website www.altra-sh.ch/ueber-uns/downloads

Signiert durch Karin Steinemann

Karin Steinemann
Bereichsleiterin Finanzen & Controlling, ICT

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